Lösungen müssen her
Lodes verweist auf die zahlreichen Bürgerdialoge mit Bürgermeister Uwe Raab im ganzen Stadtgebiet Mit Blick auf die Bedeutung des Thema für die Leupser sollte daher eine Bürgerversammlung anberaumt werden, in der über den Sachstand informiert und Lösungsansätze für den langfristigen Erhalt des Leupser Wassers aufgezeigt werden.
Brauer: Weiches Wasser gut fürs Bier
Einer, der großes Interesse daran hat, ist Braumeister Stefan Wolfring von der Brauerei Gradl. Das weiche Leupser Wasser sei wichtig für ihn – denn schließlich bestehe Bier nun einmal nur aus drei Komponenten und da spiele das Wasser eine entscheidende Rolle für den Charakter des Bieres, so Wolfring im Kurier-Gespräch. Und dieses Bier genießt bekanntlich seit Jahrzehnten Kultstatus. Hans Hümmer und Manfred Thümmler, Vorsitzender des Wasserzweckverbandes, wundern sich über den erneuten Vorstoß.
Schon alles gesagt
Schließlich sei doch schon längst alles gesagt worden, was es zu sagen gibt. Seit 2005 – „zuletzt merklich 2014“, so Hümmer –, seien im Quellrohwasser und nachfolgend auch im Trinkwasser wiederholt Keime aufgetreten. In Absprache mit der Gesundheitsbehörde seien die notwendigen Maßnahmen erfolgt, immer unter Einbindung von Experten. Und: „Die von den Einschränkungen bei der Trinkwasserversorgung betroffenen Kunden wurden stets unterrichtet“, sagt Thümmler.
Bei Problemfällen wird das Wasser desinfiziert
Es sei selbstverständlich, dem Endverbraucher immer ein Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, das der Trinkwasserverordnung entspricht. Bei den genannten Problemfällen werde das Wasser desinfiziert und das Verteilernetz gechlort. Andere Wasserversorger hätten in der Vergangenheit bei wiederkehrender Keimbelastung eine ständige Chlorung vorgenommen – über Jahre hinweg.
Es ginge billiger
Die Juragruppe habe sich dagegen entschlossen, anstellte einer Dauerchlorung eine aufwendige UV-Desinfektionsanlage mit vorgeschaltetem Filter einzubauen, um die Reinheit des Trinkwassers ohne Zusätze gewährleisten zu können. Hümmer: „Die Qualitätssicherung des Trinkwassers ist durch diese Maßnahmen einschränkungslos gegeben. Es besteht kein Handlungsbedarf.“
Ohne Chemie
Dadurch werde sichergestellt, dass auch die Brauerei weiterhin in der bekannten hohen Qualität ihr Bier mit Wasser ohne chemische Zusätze brauen konnte und kann.
Hümmer und Thümmler verweisen erneut auf ein Gutachten, das die aktuelle Situation genau betrachtet. In der Konsequenz sei der Erhalt der Eigenversorgung eine Variante, der Anschluss an das Zentralnetz der Juragruppe bei Bodendorf eine weitere.
Reaktion von Uwe Raab
Bürgermeister Uwe Raab bekundete nun in einer Reaktion, er könne die von Otto Lodes geschilderte Verunsicherung der Leupser Bürger "gut nachvollziehen". Es sei offensichtlich ein "erhebliches Kommunikationsproblem" aufgetreten. Daher sei er gerne bereit, als Vermittler zwischen der Bevölkerung und dem Wasserzweckverband Juragruppe aufzutreten. Er biete an, in einem Bürgerdialog gemeinsam alle strittigen Fragen und die Sichtweisen zu erörtern - "jedoch unter Beteiligung der Juragruppe".
Stadt ist nicht zuständig
Allerdings müsse er darauf hinweisen, "dass die Stadt Pegnitz weder fachlich noch organisatorisch zuständig ist, da diese Kompetenz an den Zweckverband Juragruppe mit der Mitgliedschaft der Stadt Pegnitz übergegangen ist". Die Kommune werde sich daher nicht zu den im Kurier veröffentlichen Aussagen der Juragruppe äußern, da sie diese auch nicht überprüfen könne. Der Zweckverband genieße jedoch als Wasserversorger das volle Vertrauen der Stadt mit Blick auf sauberes und unbelastetes Wasser.
Sache der Juragruppe
Sollte eine Veranstaltung in der Reihe Bürgerdialog zustandekommen, könne er aber weder über einen Sachstand detailliert informieren noch mögliche Lösungsansätze für den langfristigen Erhalt des Leupser Wassers aufzeigen. Weil dies nun einmal Sache der Juragruppe sei.
Lesen Sie dazu auch:
Der Wasserstreit zu Leups
Nächste Runde im Leupser Wasserstreit