Gruppe 47 tagte vor 50 Jahren zum letzten Mal in der Pulvermühle Der Startschuss für ein Literaturfestival

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50 Jahre ist es bald her, as letzte Treffen der Gruppe 47 in der Pulvermühle. Foto: Archiv/red Foto: red

Eine Portion Skepsis blieb. Unüberhörbar. Doch letztlich entschloss sich der Stadtrat am Dienstagabend mit großer Mehrheit, das Wagnis einzugehen: Die Agentur „KulturPartner“ aus Bayreuth erhält den Auftrag, die Gedenkfeier zum letzten Treffen des Autorenkreises Gruppe 47 vor 50 Jahren in der Pulvermühle vorzubereiten. Und damit zugleich ein Projekt vorzubereiten, für das diese Veranstaltung der Startschuss sein soll – ein Festival für Nachwuchsliteraten, das dann jährlich oder alle zwei Jahre in Waischenfeld über die Bühne gehen soll.

 
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Dr. Karla Fohrbeck und Dr. Clemens Lukas sind die Macher dieser Agentur. Sie hatten bereits vor einer Woche ihre Vision in dem für diesen Zweck gegründeten Arbeitskreis vor den dort vertretenen Stadträten und Fachleuten aus der Region präsentiert (wir berichteten ausführlich). Eine Vision, die nicht nur dort Eindruck hinterlassen hat. Haben die beiden doch schon eine ganze Reihe von Erfolgsgeschichten vorzuweisen. Wie den Jean-Paul- oder den Rotmainauenweg.

Fördergelder kein Problem

Auch für diese Vorhaben haben sie das nötige „Kleingeld“ besorgt. Das müssen sie auch in diesem Fall. Denn durch die Bank waren sich die Stadträte einig: Die von der Stadt ins Spiel gebrachte Summe von 10 000 Euro darf nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Und damit tut sich eine große Lücke auf. Denn das von Fohrbeck und Lukas entwickelte Konzept nennt Gesamtkosten von knapp 80 000 Euro. Finanzspritzen sollen vom Landkreis, von der Oberfrankenstiftung, aus dem Kulturfonds des Freistaats und von Sponsoren kommen.

Doch ein Problem?

Während Jürgen Spessert (WGL) den Waischenfelder Obolus als relativ gering einstufte mit Blick auf die Resonanz, die man damit national und internatonal bei den Medien auslösen könne, äußerte Udo Lunz (SPD) massive Zweifel. Er befürchtet, „dass es uns so geht wie bei der 700-Jahr-Feier, als plötzlich eine Rechnung nach der anderen an die Stadt hereinflatterte und die Kosten am Ende deutlich höher lagen als geplant“.

Neuner: "Das ist zukunftsweisend"

Er erntete Widerspruch. Man könne die 10 000 Euro im Auftrag an „KulturPartner“ festschreiben, meinte nicht nur dritter Bürgermeister Kurt Neuner, der von einem „zukunftsweisenden Vorhaben“ sprach.

Chancen höher als die Risiken

Ähnlich die Ansicht von Bürgermeister Edmund Pirkelmann: „Chancen und Risiken liegen eng beieinander, aber ich bewerte die Chancen für uns höher.“

Am Ende dann ein deutliches Abstimmungsergebnis: Nur Lunz und Herbert Neubauer (FWSL) votierten gegen die große Lösung.

Macherin fühlt schon mal vor

Gestern erhielt Bürgermeister Pirkelmann dann schon die nächste gute Nachricht von Karla Fohrbeck: Sie hat sich im Landratsamt für eine üppige Unterstützung stark gemacht und ist optimistisch, vom Kreis ebenfalls 10 000 Euro als Zuschuss zu erhalten. Eben, weil es sich um eine nachhaltige Sache mit Leuchtturmcharakter handle.

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