Eine eigene „richtige“ Ausstellungshalle hat der Kunstverein Bayreuth nicht, er wird sie voraussichtlich so schnell auch nicht erhalten. Mit der Orangerie als dauernder Ersatzspielstätte scheint Vereinschef Hans-Hubertus Esser aber gut leben zu können. Die Ausstellung werde gut besucht, sagt er, und tatsächlich: Während des kurzen Rundgangs durch die Ausstellung betreten zehn, zwölf weitere Besucher den Ausstellungsflügel. Der Sonnentempel und die markgräflichen Gartenanlagen ziehen Besucher in Scharen an, ein Standortvorteil, von dem das Kunstmuseum im Schatten des Wirtshaus Oskar nur träumen kann. „Es kommen auch Leute, die normalerweise nicht in Museen gehen“, sagt Esser. Gut 150 Besucher habe man an manchen Tagen.
Ist das Kunst, oder...
Es werden viele Touristen darunter sein. Was ja gut ist und überhaupt zum unbefangeren Blick auf die Kunst an sich einlädt. Beim Blick auf Gustl Freymüllers „Raumkonstruktion 4“ merkt ein älterer Besucher nach dem Blick auf den Preis an, er könnte das günstiger und genau so gut machen. Er stellt sich als ehemaliger Maschinenbauer heraus. Anders läuft’s bei Ralf Vizethums ziemlich ausgefinkeltem „Fliegendem Stier“: „Mhh“, brummt der Mann anerkennend, „viel schwieriger zu machen.“ Manchmal liegt die Schönheit nicht nur in den Augen, sondern auch im Handwerk des Betrachters.
INFO: Noch bis 27. August