Premiere im Neudrossenfeld: Braumeister Weibbrecht stellt seine Biere vor Der richtige Trank für Sommerabende

Von Michael Weiser
Ein Prosit auf die Premiere: Christian Teichmann, Peter Schuhmann, Harald Hübner, Rainer Schimpf und Braumeister Bernd Weibbrecht (von links). Foto: Weiser Foto: red

Endlich läuft's in Neudrossenfeld: Bürgermeister Hübner und Braumeister Bernd Weibbrecht zapften an, und dann floss es, das erste Bier des neuen Bräuwercks. 

 
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"Es ist toll", sagt der eine, "ein Traum" die andere, "herzliche Glückwünsche" schließlich entbietet der Dritte. Es war schon einiges an Superlativen zu vernehmen, gestern, im Bräuwerck von Neudrossenfeld.

Gemeint ist damit vorerst nicht das Bier, das frische, der Erstling des Bräuwercks, nein, die Kommission des Bezirks im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" drückt so ihr Wohlgefallen über den rundumerneuerten Ort aus. Dass es im Anschluss an die Statements der Prüfer im Saal des Drossenfelder Bräuwercks ein frischgezapftes Bier gibt, das erste selbstgebraute seit vielen Jahren - das ist natürlich beabsichtigt. Wobei einer trotz des Schwelgens der Kommissionsmitglieder unruhig auf der Stelle tritt: Rainer Schimpf von den Freunden des Bräuwercks, eine treibende Kraft hinter dem gastronomischen Projekt. "Man weiß ja vorher nie, wie's wird", sagt er.

Wenige Minuten später sind die Ansprachen dann aber auch vorbei, hat  Bürgermeister Harald Hübner den Zapfhahn, nein, nicht mit zwei Hieben hineingetrieben, sondern eher hineingedrückt: Neue Fasstechnik, Kunststoff und Aluminium machen's möglich. Und dann schäumt es schon im Glas: Das erste Drossenfelder Bier, ein Ereignis auch deswegen, weil sich das Brauerei so lange hinausgezögert hat. Erst seit  April dieses Jahres ist die Brauerei unterhalb der Schlossterrassen, Anfang Juni schließlich hat Braumeister Bernd Weibbrecht das Bier eingebraut.

Und wie schlägt sich der Debütant? 4,4 Prozent Alkohol hat er, golden perlt er im Glaskrug, naturbelassen trüb, mit schönem, stabilem und feinporigem Schaum, süffig und vollmundig, mit deutlicher Malznote, die zunächst an das gute Brot denken lässt, das im Bräuwerck zur Brotzeit gereicht wird. Unser Tipp: An lauen Sommerabenden auf den Schlossterrassen zu genießen. Womit wir nahe am eingangs erwähnten Traum wären. 

Braumeister Weibbrecht stammt aus Thurnau, ist 42 Jahre alt - und mit dem Start sichtlich zufrieden. Das "Tagwerck", so ist dieses ungefilterte helle Bier genannt, mundet den Gästen im Saal, die ersten Partyfässer hat er auch gleich verkauft. Zwei weitere Biere braue er noch, das "Landwerck", ein Weißbier, und ein "Nachtwerck" genanntes Dunkles. "Außerdem will ich schauen, was man entsprechend zur Saison brauen kann", sagt Weibbrecht.

Benannt ist das Bräuwerck bekanntlich nach einem Pfarrer, der vor über dreihundert Jahren von dem Ort oberhalb der Rotmainauen wie folgt schwärmte: "Hat ein feines Schloss und einen vornehmen Gasthof mit einem guten Bräuwerck." Fühlt sich an, als habe sich seitdem gar nicht so viel verändert.