Vor etwa 40 Jahren wurden serpentinenartige Spazierwege in dem teils steilen Gelände angelegt. Seither dürften keine großen Maschinen mehr hier unterwegs gewesen sein. Auch keine Forstmaschinen. Der Kalvarienberg ist eines der wenigen großen Buchenvorkommen im hohen Fichtelgebirge. Dazwischen stehen sogar vereinzelte Eichen, was noch seltener ist. Jemand, der das zu schätzen weiß, ist Bernhard Kraus. Der 49-Jährige ist vom Fach: Er arbeitet beim Forstbetrieb Fichtelberg. Mangels Zugang für schwere Maschinen werde der Kalvarienberg, der Teil des Staatsforstes ist, „sehr extensiv“ bewirtschaftet, so Kraus, „da gehen vielleicht mal Selbstwerber mit dem Schubkarren durch und lesen Holz.“ Das Resultat ist ein überdurchschnittlich alter und hoher Baumbestand. Die Buchen und die wenigen Fichten dazwischen schätzt Kraus auf 150 bis 200 Jahre. Er vermutet, dass es sich um einen natürlichen Bestand handelt, der den weitgehenden Kahlschlag im Fichtelgebirge vor mehr als 200 Jahren überstanden hat.