Natürlich ist das nicht so einfach, wie es klingt. Man muss schon sehr genau hinschauen, die kleinen Widersinnigkeiten erkennen und genau dann davon erzählen, wenn die Stimmung im Saal danach ist. Man kann sagen Karl-Kraus, fränkisches „Aboriginal“ (Eigenbezeichnung) mit bald schon 65 Jahren auf dem ergrauten Scheitel, der Mathon-Mann der Comedy, hat dies für sich perfektioniert, das Hinschauen, das Beobachten und das Pointensetzen. Im Bechersaal macht er sich über die Vorhänge und überhaupt den verstaubten 50er Jahre-Charme des Saals lustig, am derbsten, wenn er über das Klo vom Becher erzählt: ein Rinnla, in dem man den Klo-Stein mittels Strahlsteuerung spazierenführen kann, „so eine Art Brunz-Bowling“. Das klingt ziemlich eklig, ziemlich derbe, und ist trotzdem präzis: Als Karl-Kraus davon erzählt, erreicht die Laune einen Siedepunkt, ja manche Zuhörer wiehern fast schon vor Vergnügen. Eben auch, weil sie den Becher kennen.