Klaus Polster nur noch bis Saisonende sportlicher Leiter Der Macher des EVP geht von Bord

Klaus Polster (links) ist beim EV Pegnitz omnipräsent. Er steckt nicht nur als sportlicher Leiter viel Zeit 
in den Verein, auch das Eisstadion liegt ihm sehr am Herzen. Hier legt er mit dem ehemaligen EVP-Spieler 
Dieter Nickel neue Linien auf die Eisfläche. Foto: Beil/Archiv Foto: red

Die Landesligasaison ist in der Endphase – und Titelverteidiger EV Pegnitz mischt wieder vorne mit. Klappt vielleicht sogar der Aufstieg in die Bayernliga? Während die wichtigsten Fragen zur sportlichen Zukunft erst in den kommenden Wochen geklärt werden, ist eine Personalentscheidung beim EVP bereits getroffen: Klaus Polster hört am Saisonende als sportlicher Leiter auf.

 
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Polster führt zeitliche Gründe für seinen Rücktritt an: „Ich war mit ganz wenigen Ausnahmen bei allen Spielen und allen Trainingseinheiten dabei, weil ich zu jeder Zeit über die aktuelle Situation im Team informiert sein wollte. Das kann ich künftig nicht mehr.“ Polster wird bei seinem Arbeitgeber KSB neue Aufgaben übernehmen – mit mehr Schichtarbeit. „Das ist mit der Position eines sportlichen Leiters nicht mehr vereinbar“, sagt Polster. „Denn entweder mache ich etwas ganz oder gar nicht.“

Angefangen hat Polster beim EVP als Betreuer, bevor er zwei Jahre später als Mannschaftsführer weitergemacht hat. Sechs Jahre fungierte er zuletzt als sportlicher Leiter, immer darauf bedacht, dass rund um das Stadion alles passt und sich die Mannschaft in der Öffentlichkeit ordentlich präsentiert.

Etwa 50 neue Spieler

Etwa 50 Spieler holte Polster in dieser Zeit zum EV Pegnitz – das lässt erahnen, welche Arbeit damit verbunden war. Von der Sichtung über die Vertragsverhandlungen bis zur Betreuung während der eigentlichen Saison, für Polster war bis auf wenige Schaffenspausen das ganze Jahr über Saison. Dass in den vergangenen zwei Spielzeiten der Kader bis auf wenige Ausnahmen komplett zusammengeblieben ist und nur punktuell verstärkt werden musste, beweist den Erfolg seiner Bemühungen.

„Ich bin der festen Überzeugung, dass in meiner Amtszeit eine sportliche Entwicklung unverkennbar ist“, ist Polster stolz. „Aber es hat auch Spaß gemacht, weil die Mühe insbesondere in den letzten beiden Jahren durch große Erfolge belohnt worden ist.“ Größtes Ausrufezeichen waren der Landesligatitel in der Vorsaison und der nur knapp verpasste Aufstieg in die Bayernliga.

Schwindl und Zimmer übernehmen

Polster wird die Saison in seiner Funktion bis zum Ende weiterführen, weil sich das die Mannschaft, der Verein und alle Fans redlich verdient hätten. Nach dem letzten Spiel wird er aber erst einmal komplett abschalten: „Danach werde ich mir drei ganz private Tage mit meiner Frau gönnen, ohne Handy.“

Um seine Nachfolge muss er sich dann keine Gedanken mehr machen, die ist geregelt: Als neue sportliche Leitung für die Senioren werden künftig Markus Schwindl und Marco Zimmer die Verantwortung übernehmen. Beide kennen als langjährige Spieler – sie werden auch weiter für den EVP auf dem Eis stehen – das Geschäft Eishockey perfekt, beide fungierten auch schon als Eishockey-Trainer oder als Nationaltrainer im Streethockey und besitzen folglich auch die erforderlichen Lizenzen.

Lob für Klaus Polster

„Ohne Klaus wäre der EVP nicht da, wo er heute steht. Alles, was er angefasst hat, hatte Hand und Fuß“, sagt der 25-jährige Zimmer, der lange Zeit für den EHC Bayreuth aktiv war und nun in Pegnitz eine neue sportliche Heimat gefunden hat. „Auf uns wartet definitiv viel Arbeit.“

Und die ist bewusst auf mehrere Schultern verteilt. Nicht nur, weil der Zeitaufwand als sportlicher Leiter für einen Einzelnen zu groß gewesen wäre. „Uns ist auch wichtig, dass bei Entscheidungen mehrere Meinungen einfließen“, sagt Zimmer. Unterstützt wird das Duo Schwindl/Zimmer deshalb künftig auch von Gerald Hantl, der das Amt des Mannschaftsführers übernimmt.

Er wird sich mit Unterstützung durch Sigrid Murr von der Geschäftsstelle um organisatorische Fragen rund um das Stadion und den Spielbetrieb sowie um das Passwesen kümmern und nebenbei pro Saison noch etwa 600 Paar Schlittschuhe schleifen. Polster selbst zeichnet dann nur noch für die Finanzen und die Budgetplanung der ersten Mannschaft verantwortlich.

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