Rainer Küffner und Werner Rustler hatten dieses Amt, Mario Tauber hat es immer noch: Creußener Wehr ist gut aufgestellt Der Kommandant, das Alphatier

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Werner Rustler und Rainer Küffner (von links) waren Kommandanten der Creußener Feuerwehr, Mario Tauber (rechts) hat dieses Amt aktuell inne. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

„Wir wollen für uns und die Bevölkerung das Beste“, sagen Rainer Küffner, Werner Rustler und Mario Tauber einstimmig. Vieles laufe kameradschaftlich ab, aber wenn es beim Einsatz um das Menschliche geht, dann gibt es einen Befehl, so Tauber, der jetzt Kommandant der Creußener Feuerwehr ist. Rustler und Küffner waren seine Vorgänger.

 
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Rainer Küffner war von 1990 bis 1999 stellvertretender Kommandant unter Hans-Rainer Birkner. 1964 ist er in Unternschreez in die Wehr eingetreten, weil er dorthin geheiratet hatte. „Ich war ein Fremder und musste gleich in die Feuerwehr“, erinnert er sich. Aber er hat es auch aus Überzeugung gemacht, weil er Hilfe leisten wollte. 1970 kam er dann nach Creußen, hat sechs Jahre später den Gruppenführer und 1988 den Zugführer gemacht. Er hatte also schon alle Voraussetzungen für das Kommandantenamt.

Gute Übungsbeteiligung

„Ich kam dazu, weil der bisherige Amtsinhaber krank war“, sagt der 78-Jährige. Die Übungsbeteiligung damals war, im Vergleich zu heute manchmal, gut, sagt Küffner. 60 bis 70 Prozent waren immer da. Für die, die unentschuldigt fehlten, war eine Versäumnisgebühr von damals zwei Mark fällig. „Da gab es schon so Spezialisten“, schüttelt Rustler den Kopf. Von den Aktiven kam der Wunsch, den Betrag zu erhöhen. Der Führungsstil war damals ein anderer, sagt Küffner. Birkner war der Kommandant, Küffner sprang nur ein, wenn der mal terminlich verhindert war. „Aber meistens war er da und hat auch alles für die Wehr gemacht“, lobt er.

Sauberes Erbe übernommen

Das bestätigt auch Rustler, der erst Stellvertreter unter Birkner war und von 2001 bis 2012 dann selber Kommandant. „Ich habe ein gutes und sauberes Erbe übernommen“, sagt er. Seitdem waren die beiden Kommandanten eigentlich immer gleichberechtigt, haben sich gegenseitig ergänzt. Er habe sich immer um das Handwerkliche gekümmert, sein Stellvertreter – der jetzige Kommandant Mario Tauber – um die Computerarbeit. „Das lief perfekt“, sagt Rustler. Sie haben viel miteinander abgesprochen sagen Rustler und Tauber. Das ist auch heute noch so mit seinem Stellvertreter Paul Reichstein, sagt der jetzige Kommandant.

Drei Tage im Gerätehaus

Rustler ist 1989 in die Feuerwehr eingetreten. In seiner Kommandantenzeit war er an mindestens zwei bis drei Tagen im Gerätehaus. „Es gibt immer etwas zu tun, viel passiert im Hintergrund, was der Bürger gar nicht mitbekommt“, sagt er. Die Einsätze sind im Laufe der Jahre anders geworden. Waren es früher hauptsächlich Brände – auch weiter weg, weil es noch nicht so viele wasserführende Fahrzeuge gab – sind es jetzt zu zwei Dritteln technische Hilfsleistungen (THL). Manchmal sind es auch sehr ungewöhnliche Sachen, sagt Tauber, wenn zum Beispiel, wie neulich, eine Bananenspinne zu entfernen ist.

Manche Unfälle vergisst man nicht, sagen die Drei übereinstimmend. Extremunfälle, Suizide – das muss man schon aushalten. Und als Kommandant auch seine Leute genau kennen und wissen, wen man da einsetzen kann. „Man ist irgendwann abgebrüht“, sagt Küffner. Aber wenn Kinder und Bekannte dabei sind, ist das schon schlimm.

Besserer Einblick in die Finanzen

Für Rustler war es als gleichzeitiger Chef des Creußener Bauhofs etwas einfacher, er hatte Einblick in die Finanzen der Stadt und in die der Feuerwehr. „Da ist der Bezug näher“, sagt er. Rustler hat 2013 aufgehört als Kommandant. „Ich hatte gute Nachfolger und eine gute Jugend“, sagt er, „die Zeiten werden anders.“ Aber die Feuerwehr ist immer noch seins, auch wenn er nicht mehr aktiv ist. „Die Feuerwehr ist das wichtigste Hilfsorgan, macht fast alles“, sagt er.

Seit 2013 ist nun Tauber Kommandant. Jetzt werde, gerade was die Technik und Ausstattung angeht, viel mehr geplant, viel mehr Vorarbeit geleistet. „Das schafft ein gewisses Polster“, sagt der 47-Jährige. Die Creußener Wehr kümmert sich auch um die Beschaffung der Ortswehren. Da gehört auch die Kleiderkammer dazu, die es schon seit 1997 gibt. Erst war sie im Rathaus untergebracht, jetzt ist sie im Feuerwehrhaus. Alles, was nicht mehr passt, wird dorthin gebracht und an andere weitergegeben. Die Zusammenarbeit mit den Ortswehren ist sehr intensiv, sagt Tauber, einen Konkurrenzgedanken gibt es nicht mehr.

Anfangs war es nicht einfach

Er ist 1994 in die Feuerwehr eingetreten, wurde nach Creußen versetzt. „Ich war Freigestellter bei der Katastrophenschutzeinheit in Bayreuth“, erzählt er. Die wurde dann aufgelöst und er musste seine Restzeit – acht Jahre – bei der Feuerwehr ableisten. Das war anfangs gar nicht so einfach, erinnert er sich, denn er war ja kein ’richtiger’ Creußener, sondern wohnte in Neuhaidhof. Das ging sogar soweit, dass er nach der Pflichtzeit wieder gehen wollte. „Es wurde aber besser und ich wurde noch in der Pflichtzeit stellvertretender Kommandant“, sagt Tauber.

Für ein Feuerwehrhaus eingesetzt

Nächstes Jahr stehen nun Neuwahlen an und da will Tauber nicht mehr antreten. „Es müssen wieder junge Leute ran“, sagt er. Ob er dann wirklich loslassen kann, wenn ein anderer dran ist? Tauber weiß es nicht genau, er hofft. „Der Kommandant ist ein Alphatier“, sagt er. Aber schon bei seiner Wahl damals hatte er sich vorgenommen, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass es eine Führung nach ihm gibt. Und das hat er geschafft. Als Zweites wollte er sich für ein neues Feuerwehrhaus einsetzen. Auch das hat er geschafft, der Stadtrat hat den Bau kürzlich beschlossen.

Küffner, Rustler und Tauber sind stolz auf die Creußener Feuerwehr. Es lief immer alles gut, waren immer Nachfolger da, gab keinen Stillstand. „Und es ist immer der Wille da, anderen zu helfen“, sagen sie.

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