Filter-Funktion auf Facebook legt Daten für jede Stadt offen Der gläserne Pegnitzer

Von Maximiliane Rüggeberg
ARCHIV - ILLUSTRATION - Foto: Armin Weigel dpa Foto: red

Es braucht nur ein paar Klicks - und schon weiß man, dass in Pegnitz 80 Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren wohnen, die gern tanzen. Möglich macht das eine Filter-Funktion von Facebook, die die Nutzerdaten für jede Stadt passgenau ausspuckt. Der Polizei ist der Filter ein Graus - sie befürchtet, dass solche Funktionen Straftaten erleichtern könnten.

 
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2740 Pegnitzer sind bereits auf Facebook angemeldet, 60 davon sind Väter im Alter zwischen 20 und 30. Knapp 80 Mädchen, die jünger als 18 sind, nutzen Facebook auf einem Smartphone der Marke HTC. Und 840 der Pegnitzer, die im sozialen Netzwerk angemeldet sind, haben den 40. Geburtstag bereits hinter sich.

Diese Daten sind nicht etwa das Ergebnis einer wochenlangen Umfrage - sondern durch wenige Klicks innerhalb von Minuten zustande gekommen. Facebook bietet eine Funktion an, mit deren Hilfe sich die Nutzerzahlen für jede Stadt exakt aufschlüsseln lassen. Dabei lassen sich die Ergebnisse nach vielen verschiedenen Kategorien filtern, die vom Alter über das Geschlecht bis hin zu Hobbys und Interessen reichen. Sogar der Beziehungsstatus und die Handymarke können miteinbezogen werden.

Gedacht ist der Filter für gewerbliche Kunden, die auf Facebook eine Anzeige schalten möchten. Durch den Filter können sie ihre Werbung zielgruppengerecht auf der Facebook-Seite ausspielen. Das Problem: Man muss nicht nachweisen, dass man die Daten wirklich abfragt, um eine Anzeige zu schalten. Jeder Nutzer, der bei Facebook angemeldet ist, kann die Daten filtern und für seine oder eine andere Stadt abfragen. Der Polizei ist das ein Dorn im Auge. Sie fürchtet einen Missbrauch der Funktion.