Ist „der Euro“ schuld an der Entwicklung? Oder liegen die Gründe für die Misere gar nicht in Europa?
Friedrich: Neben dem durch menschliche Gier getriebenen Irrsinn in der Finanzwelt ist auch der Euro ein Faktor für die gegenwärtige Krise in Europa. Mit unseren rein faktenbasierten Büchern zeigen wir auf, dass in der Vergangenheit alle Währungsunionen immer gescheitert sind. Der Euro ist gerade mal 13 Jahre alt, liegt aber seit Jahren auf der Intensivstation und wird nur durch fragwürdige Notprogramme der EZB künstlich am Leben erhalten. Auf Grund des Euros sind zahlreiche Länder wesentlich billiger an Geld gekommen, wie es mit ihren eigenen Währungen der Fall gewesen wäre. Das billige Geld hat in Ländern wie beispielsweise Spanien, Irland, Griechenland…. zu Blasen geführt, die geplatzt sind und von denen sich die Länder nicht so schnell erholen werden. Rein volkswirtschaftlich gesehen ist es unmöglich, dass Länder mit unterschiedlich starken Volkswirtschaften wie beispielsweise Deutschland auf der einen Seite und Griechenland, Spanien, Portugal auf der anderen Seite die gleiche Währung haben. Dies führt zwangsläufig zu einer Transferunion. Für Deutschland ist der Euro zu schwach und für die Südperipherie jedoch viel zu stark. Während viele Länder mit einer gigantischen Arbeitslosigkeit konfrontiert sind, werden wir auf Grund der Niedrigzinsphase jeden Tag schleichend enteignet. Seit 2008 wird auf europäischer Ebene lediglich eins betrieben – volkswirtschaftliche Schadensmaximierung auf Kosten der Bürger in Europa.