In den Sägewerken fehlt das Holz

Von Klaus Trenz
Hans Escherich (links) wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Neuer erster Vorsitzender ist Werner Lautner (rechts). Foto: Klaus Trenz Foto: red

Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Pegnitz hat im vergangenen Geschäftsjahr ein deutlich besseres Ergebnis erzielt als im Vorjahr. Bei der vierstündigen Hauptversammlung des Waldbesitzer-Vereins mit rund 250 Land- und Forstwirten, Gästen aus der Holzwirtschaft und Behördenvertretern standen zudem Neuwahlen des gesamten Vorstands an. Der langjährige Vorsitzende und Gründungsmitglied Hans Escherich wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 
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Die Abnahme von Hackschnitzeln durch das Krankenhaus Hohe Warte in Bayreuth seit Januar 2017 hat das Betriebsergebnis merklich beeinflusst. Die Verkaufserlöse bei Hackschnitzeln stiegen um 83 Prozent auf 238 000 Euro. Insgesamt konnte man 2017 Erlöse von rund 462 500 Euro erzielen, im Vorjahr waren es noch 365 500 Euro. Somit konnte die Geschäftsführung den Mitgliedern ein Jahresergebnis von knapp über 21 000 Euro (Vorjahr: 3000 Euro) präsentieren. Ein ähnliches Ergebnis erwartet man auch für das laufende Jahr. Der Haushaltsvoranschlag von einem Gewinn von 14 000 Euro wurde mit nur einer Enthaltung angenommen. Vorstand und Geschäftsführung wurden einstimmig entlastet.

Es bleibt spannend

In Sachen Holzvermarktung konnten 2017 für 244 von insgesamt 1660 Mitglieder über 15 000 Festmeter Stammholz vermittelt werden. Knapp 1800 Festmeter Brennholz wurden an den Mann gebracht. Noch immer ist der Anteil von Nadelholz am vermittelten und verkauften Holz mit 90 Prozent relativ hoch. Nur zehn Prozent betrug der Anteil an Laubholz. „Es bleibt spannend auf dem Holzmarkt“, so FBG-Försterin Rebekka Reichstein. In vielen Sägewerken fehle Holz. Teilweise würden die Sägen sogar eine Zeit lang still stehen. Die Forstliche Vereinigung Oberfranken, die die Rahmenverträge für die forstlichen Zusammenschlüsse abschließt, reagiere darauf mit dem Bestreben den Holzpreis für den Festmeter Fichte von 85 auf 87 Euro nach oben zu verhandeln. „Wir sollten unser Augenmerk in Zukunft mehr auf das Laubholz verlegen, so Reichstein, zumal es sich über den Winter gut vermarkten lasse. Außerdem liege man mit zehn Prozent Laubholzanteil Anteil an der gesamten vermarkteten Menge zu niedrig. In der Region liege dieser Anteil bei 30 bis 40 Prozent.

Einbruch des Holzpreises

Im Ausblick auf das laufende Jahr vermutet Reichstein, dass der Käferbefall „eine Rolle spielen wird“. Zudem müsse man abwarten, wie sich das Verhältnis zwischen Import und Export entwickeln wird. Das Wetter werde eine Rolle spielen. Vor allem müsse man mit mehr Stürmen rechnen. Vor den Stürmen hat auch Vorsitzender Werner Lautner Respekt. Immerhin habe Windbruch den Holzpreis im vergangenen Jahr von 85 Euro für den Festmeter auf 65 Euro einbrechen lassen: „Für die Region war das eine schwierige Situation“, die aber durch ein staatliches Soforthilfeprogramm für die Waldbauern gelindert worden sei. Bei den Neuwahlen wurde der 53-jährige Lautner von 171 Stimmberechtigten mit nur drei Enthaltungen zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er hatte die FBG nach dem altersbedingten Rücktritt von Hans Escherich Mitte vergangenen Jahres kommissarisch geführt, sprang als zweiter Vorsitzender (seit 2003) in die Bresche. Ein einstimmiges Votum für den Posten des zweiten Vorsitzenden erhielt Bernd Kiefhaber aus Ottenhof, der seit 2003 als Vorstandsmitglied fungierte. Bei der Wahl des zwölfköpfigen Vorstands wurden alle Bewerber, die bereits seit 2013, teilweise schon seit 2008 im Gremium mitwirken, wiedergewählt, außer Reinhard Dennerlein aus Egloffstein, der als Vorstand neu hinzustößt. Die Wiedergewählten heißen für weitere fünf Jahre Volker Barthelmann aus Arnoldsreuth, Markus Gebhardt aus Buchau, Heinz Götzke aus Preunersfeld, Jürgen Pfleghardt aus Reipertsgesee, Johannes Schieder aus Neuhof, Matthias Schlenk aus Reipertsgesee, Hermann Schmitt aus Haßlach, Johannes Stiefler aus Waidach, Stefan Ströbel aus Prebitz, Klaus Wickles aus Christanz und Karlheinz Ziegler aus Hüll.

Staatspreis für Escherich

Die erste Amtshandlung von Lautner als gewählter Vorsitzender war die Ernennung von Hans Escherich zum Ehrenvorsitzenden. Der 75-jährige hatte 1969 die FBG mit 46 Gründungsmitgliedern aus der Taufe gehoben und sie 48 Jahre lang erfolgreich geführt. Erst im November vergangenen Jahres erhielt er den bayerischen Staatspreis für „vorbildliche Waldwirtschaft“. Das Haus sei gut bestellt, sagte Escherich zur Mitgliederversammlung.