Dementi: Keine Kritik de Maizières an Guttenberg

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BERLIN. Das Verteidigungsministerium hat einen "Spiegel"-Bericht zurückgewiesen, nach dem der neue Minister Thomas de Maizière (CDU) seinen Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) scharf gerügt haben soll. "Es ist nicht seine Art, über seinen Vorgänger zu werten", sagte ein Ministeriumssprecher am Sonntag in Berlin.

 
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In der fraglichen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag habe de Maizière die Abgeordneten "ausschließlich über die anstehenden Vorhaben informiert" und nicht über das, was er bei der Übernahme des Ministeriums vorgefunden habe.

"Knallharte Abrechnung"

Laut "Spiegel" bemängelte de Maizière unhaltbare Zustände im Verteidigungsministerium. Er habe auf überkommene Strukturen und unzulängliche Planungsarbeiten hingewiesen. Die Vorbereitungen für die Umstellung der Bundeswehr auf ein Freiwilligenarmee nach dem Aussetzen der Wehrpflicht seien unzureichend. Es sei eine große Herausforderung, ausreichend qualifizierte Bewerber zu finden. Das hätten mehrere Teilnehmer übereinstimmend berichtet, schreibt das Nachrichtenmagazin.

Fraktionsmitglieder bezeichneten die Äußerungen des neuen Verteidigungsministers laut "Spiegel" als "knallharte Abrechnung". Der Name Guttenberg sei aber nicht gefallen. De Maizière habe immer nur von seinem Vorgänger gesprochen.

Reform muss stattfinden

Der Bericht wurde auch von der Unionsfraktion dementiert. "In der Fraktionssitzung gab es von de Maizière weder Kritik am Vorgänger, noch an dem, was er von ihm vorgefunden hat", sagte eine Sprecherin. "Der Verteidigungsminister hat wohl aber eine Bewertung vorgenommen, was die Strukturen der Bundeswehr und des Hauses angeht. Hier ist dringend Handlungsbedarf gegeben, eine Reform muss stattfinden."

dpa/Foto: pa

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