Fremde Adressen im Warenkorb Datenpanne beim Online-Verkauf von Festspielkarten

Von Florian Zinnecker
Daten-Panne bei den Festspielen. Foto: Archiv Foto: red

Beim Online-Verkauf von Festspielkarten am Sonntagabend haben einzelne Kunden offenbar Namen und Adressen anderer Käufer einsehen können.

 
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Rund 60.000 Kunden befanden sich – wie berichtet – am Sonntagabend um 18 Uhr gleichzeitig im Kartenbestellsystem der Bayreuther Festspiele, im Laufe des Abends waren es nach Angaben des Bayreuther Internetdienstleisters TMT mehr als zwei Millionen.

Einer von ihnen wendet sich noch am selben Abend an die Münchener Abendzeitung. Er müsse „leider auf einen riesigen Datenskandal“ aufmerksam machen, schreibt er in einer E-Mail, die dem Kurier vorliegt. „Während des Bestellungsprozesses brachen mehrmals die Server zusammen. Zwischendurch war ich plötzlich als jemand anderes angemeldet. Dann kam ich auf eine Seite mit 20 unterschiedlichen Namen“ – darunter auch seiner – „und konnte deren komplette Adresse sehen“.

„Ich bin sehr erschrocken"

Im Festspielhaus – und offenbar auch bei TMT – blieb diese Panne unbemerkt, bis am Montagmorgen ein Mitarbeiter der Abendzeitung anrief. „Ich bin sehr erschrocken“, sagte Festspielsprecher Peter Emmerich gestern dem Kurier. „Wir wissen nicht, was genau passiert ist und wie es passieren konnte.“ Das Problem habe offenbar nur bei sehr wenigen Nutzern bestanden, und bei den Daten handle es sich „im Wesentlichen um Dinge, die im Telefonbuch stehen“. Er wolle den Vorfall damit aber auf keinen Fall verharmlosen, so Emmerich.

„Das ist wirklich furchtbar“

Noch am Montag habe es eine Besprechung mit TMT gegeben; die Festspiele ziehen zur Aufklärung einen externen Sachverständigen hinzu. Bis Montag, 21. Oktober, sei das Bestellportal deshalb gesperrt, die Zahlungsfrist verlängere sich um eine Woche. „Wir hoffen, es klärt sich schnell“, sagt Emmerich. „Das ist wirklich furchtbar.“

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