Stadtentwicklungskonzept steht: Bürger können sich in Ausstellung selbst überzeugen Das Wundermittel von Pegnitz

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Bauamtsleiter Manfred Kohl (links) und Bürgermeister Uwe Raab (rechts) erklärten den Besuchern der Ausstellungseröffnung, wo der Weg von Pegnitz hinführen soll. Foto: Ralf Münch Foto: red

Es soll die Zukunft der Stadt sichern. Bis 2030. Und darüber hinaus. Es ist die Quelle für Fördermittel des Landes, des Bundes, der EU. Also eine Quelle, die nicht austrocknen darf. Es ist, kurz gesagt, als eine Art Wundermittel für die Überlebensfähigkeit von Pegnitz gedacht - das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek). In der ehemaligen Buchhandlung Mehliß in der Hauptstraße 23 können alle Bürger nun eine Woche lang die Ergebnisse eines dreijährigen Prozesses begutachten. In Form einer Ausstellung. Denn das Isek ist fertig. Jetzt muss es „nur“ noch umgesetzt werden.

 
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Zum Tag der Städtebauförderung eröffnete Bürgermeister Uwe Raab am Samstag die papierträchtige Schau mit zahllosen Plänen, Analyseergebnissen, Projektbeschreibungen und Maßnahmenkatalogen. Da sollte der Betrachter schon ein wenig Zeit mitbringen, das lässt sich einfach so im Vorübergehen verinnerlichen. Kein Wunder: geht es doch um Tourismus und Mobilität, um Einzelhandel und die Innenstadt, um den Wohnungsmarkt, um Wirtschaftsstrukturen, um Energiekonzepte und den Klimawandel, um eine Kommune der kurzen Wege, um Baukultur. Und am Ende um ein Leitbild, was aus Pegnitz werden soll. Es geht letztlich also um alles. Um nichts weniger als die Zukunft von Pegnitz eben.

Bevölkerungsrückgang gestoppt?

Der Anlass für das Isek existiert zwar noch, ist aber nicht mehr das ganz große Problem, so Bürgermeister Raab am Samstag: „Die demografische Entwicklung, der Bevölkerungsrückgang auch bei uns, ist gestoppt, wie es aussieht.“ Seit zwei Jahren wachse Pegnitz sogar wieder leicht, nachdem zuvor jährlich ein Minus von 80 bis 90 Bürgern zu notieren war. Und damit ein Rückgang der Einwohnerzahl von 15.000 auf nur noch gut 13.000.

Das läuft nicht in der normalen Arbeitszeit

Isek sei eine anstrengende Geschichte, sagte Raab. Auch für die Stadtverwaltung, „in der normalen Arbeitszeit war all das nicht zu schaffen“. Der Bürgermeister an jene Kritiker, die immer behauptet hätten, das dauere viel zu lange und es passiere ja nichts: „Ein halbes Jahr verging allein schon, bis sich der neu gewählte Stadtrat so richtig konstituiert hatte.“ Dazu kam eine zweite Hürde: Kein Isek ohne Energienutzungsplan - „und da änderten sich ausgerechnet dann die Fördergrundlagen, als wir loslegen wollten“. Letztlich sei das Entwicklungskonzept „netto in zwei Jahren“ erarbeitet worden. Gut Ding brauche eben doch Weile, so Raab.

Trendsetter für Oberfranken

Außerdem sei das Pegnitzer Isek auch das umfassendste, mit dem die Regierung von Oberfranken jemals zu tun hatte. Das hatte jüngst im Stadtrat auch Günther Neuberger, dort für die Städtebauförderung zuständig, bestätigt. Neuberger, selbst bei der Eröffnung am Samstag anwesend, nickte zustimmend. Und Anton Hepple, Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung in Bamberg, sah das auch so: „Damit sind Sie Trendsetter in Oberfranken, das Ganze ist vorbildlich erstellt worden.“

Warum Konzepte wichtig sind

Solche Konzepte seien wichtig für die Regierung wie für seine Behörde. Weil sie „der Haltung vorbeugen, wir verdoppeln unsere Anstrengungen, wenn wir unsere Ziele aus den Augen verloren haben“. Isek diene auch dazu, die Ziele des Wirtschaftsbandes A 9/Fränkische Schweiz, in dem Pegnitz eine führende Rolle spielt, „zu verdichten“.

Raab: Selten so viel Lob

„So viel Lob bekommen wir nicht jeden Tag“, sagte dazu Bürgermeister Raab. Natürlich wisse die Kommune, dass sie ohne ein solches Konzept kaum noch an staatliche Zuschüsse gelangen könne - „aber wir haben das nicht als Pflichtaufgabe gesehen, sondern es hat uns Freude bereitet, das auf die Beine zu stellen“. Sein Dank gelte den vielen Bürgern, die sich im Verlauf der vergangenen drei Jahre bei den zahlreichen Ortsspaziergängen in den 43 Ortsteilen und Weilern der Stadt sowie bei den Zukunftskonferenzen engagiert hätten. Und Bauamtsleiter Manfred Kohl, der Isek im Rathaus mit Unterstützung von Hans-Ulrich Warber federführend betreut hat.

79 Maßnahmen für 14 bis 18 Jahre

Kohl gab schließlich noch Tipps für eine Tour durch die Ausstellung. Wer wenig Zeit habe, sollte sich gleich in den hinteren Teil begeben. Dort werden jene 79 Maßnahmen beschrieben, die in den nächsten 14 bis 18 Jahren Schritt für Schritt verwirklich werden sollen.

Die Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist von Montag, 15., bis Freitag, 19. Mai, jeweils von 17 bis 19 Uhr, sowie am Samstag, 20. Mai, von 11 bis 15 Uhr, und am Sonntag, 21. Mai, von 13 bis 16 Uhr, geöffnet.

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