Auf Bayreuths Straßen kracht es wieder häufiger: Die Polizei hat im vergangenen Jahr 2291 Verkehrsunfälle registriert. 99 mehr als ein Jahr zuvor. Und: Vier Stellen in der Stadt waren besonders gefährlich. Zwei werden es bleiben.
Die Bilanz:
> Neun Verekehrsunfälle
> Drei Leichtverletzte
> Vier Schwerverletzte
> 101 500 Euro Sachschaden
Das Problem: Alle neun Unfälle sind nach 23 Uhr passiert. Als die Ampel an dieser Kreuzung ausgeschalten war. „Seit September lassen wir die Ampel rund um die Uhr laufen“, sagte der Leiter des Straßenverkehrsamtes, Heinz Pfister, gestern im Verkehrsausschuss. Seitdem hat es an dieser Kreuzung kein einziges Mal mehr gekracht. Die Mitglieder des Verkehrsausschusses stimten dem weiteren 24-Stunden-Betrieb dieser Ampel einstimmig zu.
Die Prognose: Das Problem ist gelöst.
Die Bilanz:
> Sieben Verkehrsunfälle
> Ein Leichtverletzter
> Ein Schwerverletzter
> 113 700 Euro Sachschaden
Das Problem: Die meisten der Unfälle an dieser Kreuzung gehen auf das Konto von Linksabbiegern von der Dr. Konrad-Pöhner-Straße in die Nürnberger Straße. Sie sind schnell unterwegs, sagt Pfister. Und sie unterschätzen die Geschwindigkeit und den Abstand der entgegenkommenden Autos. Das ist ein allgemeines Phänomen: Bergauffahrende Autofahrer, die auf eine Kreuzung zufahren, unterschätzen die Gefahr. „Vielleicht braucht es an dieser Stelle eine eigene Ampelschaltung für Linksabbieger“, sagt Pfister.
Die Prognose: Hier kracht es weiterhin. Bis die Stadt die Ampelschaltung ändert.
Die Bilanz:
> Sechs Verkehrsunfälle
> 13 Leichtverletzte
> 117 500 Euro Sachschaden
Das Problem: Drei der sechs Unfälle passierten, als die Ampel an dieser Kreuzung wegen Umbauarbeiten außer Betrieb war. Vorfahrt haben die Autofahrer auf der schmäleren Preuschwitzer Straße – das muss so sein, sagt Pfister. Weil die Rettungsfahrzeuge auf dem Weg zum Klinikum Vorfahrt haben sollen.
Die Prognose: Die Arbeiten an der Ampel sind noch nicht abgeschlossen. Das wird also noch einmal heikel. Pfister sagt: „Auf diese Kreuzung werden wir ein Auge haben.“
Die Bilanz:
> Vier Verkehrsunfälle
> Drei Leichtverletzte
> 14 800 Euro Sachschaden
Das Problem: Die Kreuzung ist unübersichtlich, die Autofahrer auf der Lippacher Straße waren zu schnell unterwegs. Deshalb hat das Straßenverkehrsamt dafür gesorgt, dass die Abzweigung von der Lippacher in die Rankestraße enger wurde. Pech: Ausgerechnet während der Arbeiten krachte es dort noch einmal. Seither herrscht Ruhe.
Die Prognose: Das Problem ist gelöst.
Ungelöst ist allerdings nach wie vor die Frage, wie man die Unvernünftigen unter Bayreuths Radlern zur Räson bringt. Nach Angaben der Polizei stieg die Zahl der Radlerunfälle im vergangenen Jahr auf 112, im Jahr zuvor waren es 83. 101 Radler wurden verletzt. Besonders häufige Unfallursachen: Radler sind auf dem Gehweg oder auf dem Radweg in falscher Richtung unterwegs.
Zugenommen hat im vergangenen Jahr auch die Zahl der Unfallfluchten. Nach 386 Fällen in 2013 hatte die Polizei im vergangenen Jahr 451 Unfallfluchten zu bearbeiten. In 27 Fällen wurden Menschen verletzt. Die Mehrzahl der Unfallfluchten sind Parkrempeleien. Besonders gefährlich: Supermarktparkplätze im Industriegebiet und in der Altstadt.
Bemerkenswert: Bei 29 Verkehrsunfällen spielte Alkohol eine Rolle, 13 Menschen wurden dabei verletzt. Ein Fahrer hatte 1,6 Promille Alkohol im Blut. Alle anderen lagen darüber. Die Werte lagen zwischen 2,2 und 3,2 Promille.