Das Christkind möchte Köchin werden

Von Ralf Münch
Das Pegnitzer Christkind Anna Späth (rechts) und die Schwester Lena. Foto: Ralf Münch Foto: red

Das diesjährige Christkind kommt aus Horlach und heißt Anna Späth. Was treibt sie an, was ist ihr wichtig, was sind ihre Pläne und was wünscht sich eigentlich ein Christkind selbst zu Weihnachten? Wir haben nachgefragt.

 
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„Hm. Eigentlich habe ich alles was ich brauche. Was ich mir wünsche? Das ist eine gute Frage. Darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht“, sagt sie, als sie am Tisch im Gasthaus Peter in Horlach sitzt. In dem Gasthaus, das ihren Eltern gehört.

Kein neues Mobiltelefon

Sie braucht kein neues Mobiltelefon, keine neue Handtasche, keine neuesten Schuhe eines momentan angesagten Herstellers. Da ist Anna ziemlich bescheiden.

Ihre Mutter Andrea Späth bestätigt dies auch auf die Frage. ob sich die Eltern denn schon Gedanken darüber gemacht haben, was sie einem Christkind zu Weihnachten denn schenken wollen: „Das wissen wir wirklich überhaupt nicht. Sie hat auch keine Wünsche geäußert. Eigentlich machen wir es immer so, dass wir uns etwas schenken, was mit gemeinsamer Zeit zu tun hat. Etwa eine Karte für ein Musical. Eben etwas, womit man Zeit miteinander verbringen kann. Wir finden, dass das am Wichtigsten ist.“

14-jährige Schwester namens Lena.

Anna geht in die zehnte Klasse in die Pegnitzer Realschule und hat eine 14-jährige Schwester namens Lena. Im nächsten Jahr wird Anna mit der Schule fertig sein. Sie hat schon genaue Pläne, was ihre Zukunft betrifft: Sie will Köchin werden. Das liegt auch nahe. Ihre Lieblingsfächer sind Mathe, Sport, Haushalt und Ernährung. Was sie überhaupt nicht mag, ist Englisch.

Ente oder Nudelsuppe

Mit Fremdsprachen hat sie es nicht so, erzählt sie. Ab und zu steht sie auch in der großen Küche im Gasthaus, wenn sie neben der Schule Zeit hat – dann kocht sie mit ihrer Familie für die Gäste. Nicht weil sie muss, sondern weil sie es will. Weil es eben eines ihrer Hobbys ist und weil sie ihr Hobby zum Beruf machen möchte. „Mir macht das wirklich Spaß“, sagt sie. Ein Christkind, das Köchin werden will, hat natürlich auch Vorlieben, was den Geschmack betrifft. Ente oder Nudelsuppe sind für Anna Gerichte, die sie auf keinen Fall vom Tisch stoßen würde. Beim Gemüseeintopf verhält es sich da schon anders: „Geht für mich gar nicht.“

Eröffnung des Weihnachtsdorfes

Am Donnerstag hat das Pegnitzer Christkind seinen ersten Auftritt bei der Eröffnung des Weihnachtsdorfes. Dort wird sie mit Glitzerkleid und blonder Perücke das Dorf eröffnen. Brauchen würde das Christkind die Perücke eigentlich nicht. Denn mit ihren langen Haaren würde es auch so passen. „Natürlich setze ich die Perücke auf. Aber vielleicht muss ich das ja auch nicht immer machen.“

Himmlisches Wesen

Bisher hat sie zehn Termine, an denen sie ein himmlisches Wesen spielt. Da werden noch einige hinzukommen. Der Auftritt eines Christkinds gefällt nicht nur den kleinen Kindern, die noch an den Zauber der Weihnacht glauben, sondern auch den älteren Menschen. Und so wird für sie der letzte Termin am 24. Dezember im Senivita-Seniorenheim sein. Dort kann sie die älteren Menschen ein wenig glücklicher machen. „Darauf freue ich mich neben dem Auftritt bei der Bartholomäuskirche am meisten“, sagt Anna.

Und gibt es etwas, das selbst ein Christkind in Charakterfragen an Menschen nicht mag? Das gibt es. Und Späth sagt auch, was sie überhaupt nicht ab kann: „Hinterlist. Wenn Freunde, von denen man dachte, sie wären es, dann hinter dem Rücken Sachen erzählen die gar nicht stimmen und einen komplett hintergehen. Das finde ich ganz schlimm.“

Charaktereigenschaften

Aber die junge Frau, die von ihrer Einstellung eigentlich schon viel erwachsener ist als so manch anderer fügt auch hinzu: „Es gibt aber auch sehr schöne Charaktereigenschaften. Den Zusammenhalt – wenn die Situation vielleicht momentan nicht so besonders gut ist. Wenn man weiß, dass jemand hinter einem steht und sagt: Komm ich helfe dir.“

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