Darum ist der Preis für Code Pink richtig

Ein Kommentar von Michael Weiser
 Foto: red

Die Sprecherin der Gruppe Code Pink richtete Worte des Dankes an den Stadtrat von Bayreuth, für seinen Mut, aber eben auch dafür, dass er sich nicht schnell entschieden, sondern sich seine Entscheidung reiflich überlegt habe. Diese Anerkennung haben sich die Stadträte verdient. Ihre Entscheidung war und ist tatsächlich - reif und gut.

 
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Die Oberbürgermeisterin macht sich Sorgen um den Ruf ihrer Stadt, die einst zu Hitlers liebsten Zielen gehörte. Ihre Sorge ehrt sie. Doch zu den Pflichten eines Stadtregiments gehört eben auch, ein Problem von allen Seiten zu betrachten. Zumal ein so kompliziertes Problem, das seine Wurzeln in der unsagbar verwickelten deutschen und nahöstlichen Geschichten zu haben scheint. Es konnte, vor allem nach den Schlagzeilen in der „Jerusalem Post“, so scheinen, als habe sich Code Pink allein auf Israel eingeschossen, und das aus leicht durchschaubaren antisemitischen Beweggründen.

So ist es aber nicht. Fehler der israelischen Politik sind ein Angriffspunkt der Gruppe. Aber eben nur einer unter vielen und längst nicht der wichtigste. Vor allem geht es Code Pink um den Kampf gegen den Drohnenkrieg und Missstände wie Guantanamo.

Dass sie in Bayreuth darlegen konnten, wie sich auch westliche Demokratien am Frieden vergehen; dass sie erklären konnten, wie ungerecht, verbrecherisch und kontraproduktiv solche Skandale sind – das machte die Preisverleihung dann doch noch zu einem guten Moment für Bayreuth.