"Dankbarer für das, was ich habe"

Die Fastenzeit bedeutet für viele Christen auch Verzicht. Foto: epd Foto: red

Diese Woche endet die Fastenzeit. Nach sieben Wochen Verzicht ziehen Geistliche aus der Region ein Fazit. Heute erzählt Kulmbachs Dekan Hans Roppelt, warum man mit Fasten nicht nur sein eigenes Leben verbessern kann.

 
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Was bedeutet Fasten für Sie?

Hans Roppelt: „Zu bestimmten Zeiten zu fasten, halte ich für wichtig. Aber nicht deswegen, um sich das Leben zu versauen, sondern um das Leben zu verbessern - das eigene und das von anderen Menschen. Für mich sind dabei drei Punkte wichtig, die zusammen gehören: Auf etwas verzichten, beten, anderen helfen. Wenn ich bewusst auf etwas verzichte, spüre ich, dass ich viel weniger zum Leben brauche. Ich werde aber auch dankbarer für das, was ich habe. Meinen Dank dafür sage ich Gott. Er ist es letztlich, der mich immer wieder beschenkt. Ebenso denke ich dann auch an die Menschen, die viel weniger haben als ich. Ihnen will ich helfen, indem ich etwas teile, das ich habe oder für sie da bin. Ich spende Geld für die Hilfswerke unserer Kirche: Caritas oder Misereor.“

Haben Sie dieses Jahr gefastet?

Roppelt: „Beim Fasten geht es um ein ‚weniger‘ und gleichzeitig um ein ‚mehr‘. Zum ‚weniger‘: Ich habe mir vorgenommen, in der Fastenzeit nach Möglichkeit auf Alkohol zu verzichten. Allerdings gilt das nicht, wenn ich zu einer Feier eingeladen bin. Zum ‚mehr‘: Ich habe mir vorgenommen, mir mehr Zeit für das Beten zu nehmen. Dabei meine ich nicht die Gottesdienste, die ich sowieso zu halten habe, sondern das persönliche stille Gebet zu Hause.“

Welchen Nutzen sehen Sie darin?

Roppelt: „Durch das Fasten kann ich mir schlechte Gewohnheiten abgewöhnen. Die Verbindung mit Gott kann intensiver werden. Der Umgang mit anderen Menschen kann liebevoller werden.“

Die Fragen stellte Christina Holzinger

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