Blau, Weiß, Rot: Feinschliff für Deko des letzten Balls der Stadt in der Stadthalle unter dem Motto "Vive la France" Ball der Stadt: Da tanzen die Puppen

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Wehmut ist fehl am Platz. Obwohl ein bisschen Abschiedsstimmung auch dabei ist. Denn es ist der letzte Ball der Stadt in der Stadthalle. "Das ist die Beschlusslage", sagt Christian Möckel, Leiter des Sportamts und Hallenchef der Stadthalle. Und weil es der letzte Ball vor dem Umbau der Stadthalle ist, geben alle noch einmal besonders viel Gas.

 
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Das Team der Stadthalle, die Mannschaft um Angelika Nützel und Evelyn Jobst, die jetzt zum zehnten Mal in Folge die Halle ausstatten. Michael Angerer und Moritz Möller von Nord-Süd-Programm, die das Showprogramm gestrickt haben, die zuständig sind für "alles, was Krach macht", wie Angerer es formuliert.

Weil Bayreuth und Annecy in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft feiern, weht die Tricolore in der Stadthalle. Blau, Weiß, Rot. Frankreich lebt. Nicht nur als Motto "Vive la France". Sondern in jedem Raum, der in der Stadthalle zum Feiern hergenommen werden kann. Seit 17. Dezember sind Angelika Nützel, Evelyn Jobst und ihre Helfer in der Halle. Bald jeden Tag. "90 Prozent sind wir fertig. Wenn die elf Puppen am späten Dienstagnachmittag oben schweben, dann kann am Donnerstag mit dem Bestuhlen begonnen werden. Am Freitag um 11 Uhr ist Hallenübergabe und Abnahme mit der Oberbürgermeisterin", sagt Angelika Nützel. Die Puppen: "Doppelt gesichert. Wie sich das gehört. Vorschrift. Auch B 4102 begleitet uns von Anfang an. Die Norm für den schwer entflammbaren Stoff. 1500 bis 2000 Meter gehen jedes Jahr drauf."

Das Wasser fließt an der Decke

25.000 Euro stecken in der Deko. "Seit zehn Jahren das gleiche Budget", sagt Nützel. "Davon profitieren alle Bälle. Der letzte ist der Bauernball in dieser Saison. Am letzten Wochenende im Januar", sagt Möckel. Nützel und Jobst spielen mit den Themen: Das Große Haus ist Moulin Rouge. Sündiges Rot. Hier tanzen die Puppen. Unter der Decke. Auf der Bühne. Das Foyer vor dem Balkonsaal ist das Maxim's. Selbst die Bestuhlung der Stadthalle, die ihren Zenit schon vor vielen Jahren überschritten hat, wirkt hier plötzlich edel. "Man kann mit einfachen Mitteln was aus der Halle machen. Sage ich schon immer", sagt Möckel. Einen Kunstgriff aus der Wandelhalle greifen die beiden im Balkonsaal wieder auf: "In der Wandelhalle ist das blaue Wasser des Sees von Annecy spiegelverkehrt oben an der Decke. im Balkonsaal ist es der rote Teppich der Filmfestspiele von Cannes", sagt Nützel. Selbstverständlich ist der Glöckner von Notre Dame in der Stadthalle unterwegs. Er leiht der Bierbar seinen Namen. Und im Foyer im ersten Stock landen die Bayreuther in der Champagne. Optisch mehr als präsent durch Hunderte Champagnerflaschen, die im ganzen Raum golden Spalier stehen.   

Ein Team, das sich kennt

Der Ball der Stadt, sagt Michael Angerer, komme deshalb bei den Leuten so gut an, weil er eine Mannschaftsleistung ist. "Das Team arbeitet seit Jahren zusammen, das merkt man." Erst habe die Halle "uns beherrscht, jetzt beherrschen wir die Halle", sagt Nützel. Dekoration, Programm, Musik, Show, Essen. Alles passe zusammen, sagt Angerer, der "bestimmt schon 30 Mal mitgemacht hat". 30 von 52 Bällen der Stadt. 54 Künstler sind am Samstag aktiv. Zehn Mann aus dem Team der Stadthalle, Stadthallen-Gastronom Volker Zickler hat 80 Kräfte im Service im Einsatz, 25 Frauen und Männer kümmern sich um Garderobe und Einlass.

Leidenschaft und Herzblut

"Besondere Leidenschaft und besonders viel Herzblut stecken drin" im letzten Ball der Stadt in der Stadthalle, sagt Möckel. Dass es den Leuten Spaß macht, zeige, dass der Ball innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. "Die große Herausforderung wird sein, den Ball in einer anderen Location fortzuführen, so lange die Stadthalle zu ist", sagt Möckel. "Einen Plan B allerdings gibt es noch nicht."  

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