Je nachdem, wie stark man das Große Haus, das Vestibül und das Foyer verändern will, muss man mit den Denkmalschützern verhandeln. Zudem wurden im vergangenen Jahr Gesprächsrunden mit der Bayreuther Kulturszene abgehalten - sie sollten in die Planungen für die Stadthalle einfließen. Die meisten Kulturmacher lehnen eine Multifunktionshalle ebenso ab wie Specht.
Wie ihre Einwände konkret eingearbeitet werden, ist noch unklar. "Die Architekten sind grad drüber", sagt Hans-Dieter Striedl, Leiter des Referats Bauen und Planen. Auch was die Anregungen eines Akustikgutachtens betreffe, befinde man sich noch in der Planungsphase. Überhaupt noch nicht eingebunden ist der neue Kulturreferent - Fabian Kern hat sein Büro erst vor wenigen Tagen bezogen. "Ich nehme schon an, dass ich dabei bin", sagte er vage.
Start 2016
In zwölf Monaten soll mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Es könnte ein Jahr der heißen Diskussionen werden. Umstritten ist ja nicht nur, ob man das Große Haus in eine Multifunktionshalle umbauen kann, sondern auch, ob es überhaupt Bedarf dafür gibt.
Für mittlere Kongresse haben sich Bamberg und Schweinfurt mit ihren eigens für Tagungen ausgerichteten Gebäuden bestens empfohlen. Bayreuth stünde, das scheint sich absehen zu lassen, in einer harten Konkurrenzsituation. "Das wird schlicht und einfach nicht funktionieren. Die Kongresszentren in Schweinfurt und Bamberg sind einfach professioneller, für Kongresse ab einer gewissen Größe geriete Bayreuth immer ins Hintertreffen", fürchtet Specht. "Und für kleinere Kongresse brauchen wir den Aufwand nicht."
In der Tat hat gibt es eine Reihe von mittleren und kleineren Veranstaltungsorten in Bayreuth. Auch die Universität plant nicht bevorzugt mit der Stadthalle. Für den Ball zum 40-jährigen Bestehen der Hochschule hat sie sich jedenfalls nicht in der ehemaligen markgräflichen Reithalle eingemietet, sondern in dem Zeltkomplex, der alljährlich zum Festspielstaatsempfang im Hofgarten vor der Kulisse des Neuen Schlosses aufgezogen wird.
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