SPD kann ihr Wahlergebnis verbessern - Grüne und AfD etwa gleich auf CSU die Siegerin im Landkreis Bayreuth

Von und Robin Rüther
Erstwählerin Theresa Mertel ist eben erst 18 geworden. Am Sonntag durfte sie bei der Europawahl erstmals ihre Stimme abgeben. Foto: Eschenbacher Foto: red

Im Landkreis Bayreuth fährt die CSU bei der Europawahl am Sonntag ein besseres Ergebnis ein als im Landesdurchschnitt. Die Partei kommt hier auf 44,45 Prozent. Die SPD kann sich steigern im Vergleich zu 2009 (15,12) und erzielt 22,20 Prozent. Die Grünen erreichen 7,90, die AfD 7,31 und die Freien Wähler 6,67 Prozent der Stimmen.

 
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Der CSU-Bezirksvizevorsitzende Hartmut Koschyk freut sich über das Abschneiden seiner Partei im Kreis Bayreuth. "Wir liegen deutlich über dem Landesdurchschnitt." Koschyk führt das Ergebnis auf den pro-europäischen Wahlkampf der oberfränkischen CSU zurück. Und auf den Einsatz von Spitzenkandidatin Monika Hohlmeier. "Die Leute wollen nicht, dass sich die CSU nur negativ zu Europa äußert."

Dass die AfD im Vergleich zu ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl noch einmal zulegen konnte, überrascht Koschyk nicht. "Mittelfristig wird die parlamentarische Wirklichkeit die AfD entzaubern", ist sich der CSU-Bundestagsabgeordnete sicher. Interessant werde nun, welcher Fraktion sich die Alternative für Deutschland im Europa-Parlament anschließen werde. Die CDU und CSU würde auf alle Fälle verhindern, dass sie sich mit der Europäischen Volkspartei (EVP) zusammtut.

In einer ersten Reaktion zeigt sich Staatssekretärin und SPD-Unterbezirksvorsitzende Anette Kramme "hochzufrieden" mit dem Ergebnis. "Ich bin dankbar dafür, denn vor fünf Jahren waren wir nur bei rund 15 Prozent", sagt Kramme. Die SPD sei noch nicht wieder bei "alter Stärke", doch habe sie offenbar wieder eine höhere "Grundsympathie" bei den Wählern.

Die ungefähr acht Prozent der Alternative für Deutschland (AfD) empfindet Kramme als problematisch, weil diese "im rechten Lager fischt". Und sie beeindrucke offenbar auch die wertkonservativen Wähler, die sich von der Union nicht mehr repräsentiert fühlten.

Zwei bemerkenswerte Einzelergebnisse gibt es im Kreis Bayreuth außerdem: In Mistelbach konnte die SPD mit 35,43 Prozent die CSU ganz knapp überrunden (34,96). Damit ist Mistelbach der einzige "rote Fleck" auf der politischen Landkarte des Landkreises. Umgekehrt "tiefschwarz" gewählt hat die Stadt Pottenstein: Hier kommt die CSU auf 55,70 Prozent, die SPD muss sich mit 13,99 Prozent begnügen.

Die Wahlbeteiligung im Landkreis Bayreuth lag bei 40,67 Prozent. Von 85 136 Stimmberechtigten gingen 34 707 zur Wahl (gültige Stimmen: 34 577).

Wahlsieger im Landkreis Kulmbach ist die CSU mit 10 167 Stimmen, was 43,82 Prozent aller Stimmen entspricht. Im Vergleich zur letzten Europawahl im Jahr 2009 ist das ein Rückgang von 3,09 Prozent. Direkt hinter der CSU liegt die SPD mit 5 652 Stimmen, das entspricht 24,37 Prozent. Damit hat die SPD 5,13 Prozent mehr Stimmen erhalten, als noch in 2009. Sie ist damit, abgesehen von der AfD, die Partei mit dem größten Aufschwung in Kulmbach.

An dritter Stelle steht die zum ersten Mal für die Europawahl kandidierende AfD. 1915 Stimmen und damit 8,25 Prozent hat die Partei erreicht. 1661 Stimmen (7,16 Prozent) haben die Grünen erhalten. Im Vergleich zur letzen Europawahl ist das ein kleiner Rückgang von 0,34 Prozent. Die Freien Wähler siedeln sich mit 1128 Stimmen und somit 4,86 Prozent dahinter an.

Alle Ergebnisse aus den Gemeinden im Verbreitungsgebiet des Nordbayerischen Kuriers und der Stadt Bayreuth finden Sie auf unserer Homepage im Thema „Europwahl 2014“. Das amtliche Endergebnis für Deutschland finden Sie hier.

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