Die Faulbrut tötet nur die jungen Tiere - Das Gebiet um den Stock wurde abgesperrt Creußen: Bienenseuche ausgebrochen

Von Martina Bay
Imker müssen ihren Bienenstocke regelmäßig auf Krankheiten kontrolliren. Foto: Archiv Foto: red

Bei einem Imker aus dem Raum Creußen ist ein ganzes Bienenvolk gestorben. Die Tiere haben sich mit der tödlichen Faulbrut angesteckt. Von der Seuche ist nur die Brut betroffen. Der Imker muss die Bienenseuche sofort dem Veterinäramt melden. Für Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.

 
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Seine Bienen sind tot und er kann gar nichts dafür. Die tödliche Faulbrut trifft den Imker bei Creußen aus heiterem Himmel. „Ich war übervorsichtig und jetzt habe ich den Scheiß“, sagt er, ebenso traurig wie wütend.

Die Faulbrut ist eine bakterielle Krankheit, die nur die jungen Tiere tötet. Schon die kleinsten Larven sterben, wenn die Arbeiterbienen sie mit verdorbenem Honig füttern. Den sammeln sie in Containern, in denen die Honiggläser nicht richtig ausgewaschen wurden. Den kontaminierten Honig tragen die erwachsenen Bienen in den Bienenstock.

Verdorbenes Futter für die Larven kann aber auch woanders liegen. Wenn ein Imker zum Beispiel seinen Bienenstock im Stich lässt. Wenn die erwachsenen Bienen ausziehen und die Waben mit Honigresten zurücklassen. Macht der Imker drinnen nicht sauber, verdirbt der alte Honig. Und der neue Bienenschwarm, der einzieht, ist in Gefahr.

Die Bienenseuche muss dem Veterinäramt gemeldet werden

Das hat der Creußener nicht gemacht. Der Imker hat dem Veterinäramt Mitte Februar gemeldet, dass die Tiere tot sind. Woran sie gestorben sind, wusste er zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht.

„Der Imker hat sich nichts zu Schulden kommen lassen“, sagt Matthias Streicher, Amtstierarzt vom Veterinäramt Bayreuth. Vor Ort machte Streicher eine Streichholzprobe. Mit dem Streichholz geht er dazu bis ans Ende einer Zelle im Bienenstock. Klebt ein schleimiger, brauner Faden am Streichholz, ist die Probe positiv. Das war bei dem Creußener Imker der Fall.

„Wir haben um den Bienenstock einen Sperrbezirk von zwei Kilometern errichtet“, sagt Streicher, andere Imker haben also keinen Zutritt. Weitere Proben stünden noch aus. Der betroffenen Bienenstock wurde desinfiziert und verbrannt. Für den Menschen ist die Bienenseuche nicht gefährlich. Die Faulbrut tritt im Abstand von sieben bis acht Jahren auf. „Wir haben im Landkreis Bayreuth noch Glück“, sagt Streicher.

Erster Fall der Faulbrut im Raum Creußen

Im Raum Creußen ist der Ausbruch der Seuche der erste Fall. „Ich bin ein wenig beunruhigt“, sagt Anton Herzing, Vorsitzender des Imkervereins Creußen. Die Ansteckungsgefahr sei aber noch gering, weil die Krankheit so früh erkannt wurde. Auch fliege die Honigbiene in dieser Jahreszeit nur ein bis zwei Kilometer vom Bienenstock weg. Im Sommer könnten es auch schon drei Kilometer sein.

Für Amtstierarzt Streicher ist die Honigbiene ein wichtiger Teil des Ökosystems. „Nach Rind und Schwein ist sie das drittwichtigste Nutztier“, sagt Streicher. Die Bestäubung der Blüten übernehme schließlich die Biene. Deswegen sei er auch froh, wenn es genügend Imker gebe. Der Imker leiste für die Gesellschaft eine wichtige Aufgabe. „Wir sind im Landkreis Bayreuth um jeden Imker froh“, sagt Streicher.