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Noch keine Entscheidung über neuen Standort – Auch Baywa prüft Umzug Claas und Baywa denken über Umzug nach

Von Sarah Bernhard
Das Grundstück im Süden Hollfelds, auf dem Claas Nordostbayern bisher Landmaschinen verkauft und repariert, platzt aus allen Nähten, sagt Verkaufsleiter Harald Thiem. Deshalb überlegt sich das Unternehmen, umzuziehen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Dem Landmaschinenhersteller Claas Nordostbayern wird sein Grundstück in Hollfeld zu klein. Das Unternehmen will umziehen. Wohin, wird in den nächsten Monaten entschieden. Auf jeden Fall nicht weit weg vom jetzigen Standort. Möglicherweise aber weit genug weg, um den Hollfeldern Sorgen zu bereiten.

 
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Rund 5000 Quadratmeter Fläche hat das Grundstück im Süden Hollfelds, auf dem das Unternehmen Claas Nordostbayern im Moment Landmaschinen parkt und repariert. „Der neue Betrieb sollte doppelt so groß sein“, sagt Verkaufsleiter Harald Thiem. In Stoßzeiten müsse man Flächen von umliegenden Betrieben anmieten, um Maschinen zu parken.

„Und teilweise müssen wir im Regen auf dem Hof reparieren, weil die Werkstatt voll ist. Das geht einfach nicht mehr“, sagt Thiem. Das Gebäude wurde in den 70er Jahren gebaut, als Traktoren noch kleiner und die Zahl der Kunden überschaubar war. „Aber die Maschinen werden immer größer und die Kunden, die wir betreuen, werden mehr.“

Grundsteinlegung noch in diesem Jahr

Also beschloss das Unternehmen, umzuziehen. „Wir wollen heuer noch den Grundstein legen. Wo, das wird in den nächsten Monaten entschieden“, sagt Thiem.

Welche Gemeinden in Betracht kommen, will er nicht verraten. Zwei sind aber sicher in der engeren Auswahl: das Gewerbegebiet Nord in Hollfeld und das neue Gewerbegebiet in Stadelhofen. Die Autobahnnähe sei in diesem Fall nicht entscheidend, sagt Thiem. „Aber Stadelhofen sticht ins Auge, eben weil es freie Flächen gibt.“

Baywa will auf jeden Fall in Hollfeld bleiben

Anders als Claas Nordostbayern steht ein Umzug über Gemeindegrenzen hinweg bei der Baywa nicht zur Diskussion. „Wir wollen definitiv in Hollfeld bleiben“, sagt Peter May, Spartengeschäftsführer Agrar. Von dort kämen die meisten Kunden.

Ob das Unternehmen tatsächlich umzieht, sei aber noch nicht sicher, sagt May. „Wir prüfen derzeit eine mögliche Ansiedlung in Hollfeld Nord.“ Der jetzige Standort sei „von der Fläche und auch von der Infrastruktur her nicht zukunftsträchtig“.

Barwisch: "Wir würden uns wahnsinnig freuen"

„Grundstücke gibt es bei uns ohne Probleme“, sagt Hollfelds Bürgermeisterin Karin Barwisch. Sie würde gerne ein neues Gewerbegebiet im Norden der Stadt ausweisen. Grünes Licht vom Landratsamt bekommt die Stadt dafür aber nur, wenn auch Unternehmen bereitstehen, die sich dort ansiedeln wollen. Denn eigentlich sind alle Ausgaben, die nicht unbedingt sein müssen, für Hollfeld tabu. „Wenn die Baywa im Herbst ins neue Gewerbegebiet umzieht, könnte Claas einfach folgen“, sagt Barwisch. „Wir würden uns wahnsinnig freuen.“

Würde Claas nach Stadelhofen ziehen, wäre für Barwisch nicht die fehlende Gewerbesteuer  das größte Problem, sondern die Arbeitsplätze. „Für kleine Gemeinden ist jeder einzelne Arbeitsplatz wichtig“, sagt sie. Im Moment hat Claas Nordostbayern in Hollfeld zwölf Mitarbeiter.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen, eine Tochtergesellschaft der Claas-Gruppe und der Baywa, im Raum Oberfranken/Oberpfalz rund 120 Mitarbeiter. Weitere Standorte befinden sich unter anderem in Gefrees und Rehau. Claas ist einer der größten Landmaschinenhersteller der Welt.

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