Chronik: Schwere Zugunglücke in Bayern

 Foto: red

Bahnfahren gilt als relativ sicher. Technische Fehler oder menschliches Versagen führen aber immer wieder auch zu Katastrophen. Ein noch schwereres Unglück als in Bad Aibling ereignete sich nur gut 35 Kilometer entfernt in den 1970er Jahren.

 
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8. Juni 1975: Im Oberland Schaftlach und Warngau sterben an dem strahlenden Frühsommersonntag 43 Menschen, mehr als 100 werden verletzt. Es ist eines der schwersten Zugunglücke in der deutschen Nachkriegsgeschichte - und es ist amtlicherseits programmiert. Der Sommerfahrplan sieht einen zusätzlichen Zug für die Sonntags-Ausflügler vor. Damit muss es auf der eingleisigen Strecke zwischen Schaftlach und Warngau einen Zusammenstoß geben. Niemand bemerkt das. Und an den Bahnhöfen passiert offenbar ein fataler Fehler: Die Bahnbediensteten lassen die Züge abfahren und melden sie erst dann beim jeweils anderen Fahrdienstleiter an.

24. April 1992: Ein Güterzug entgleist auf der Strecke Stuttgart-München in Höhe Augsburg-Hochzoll. Ein Waggon kippt um. Hunderte Liter der leichtentzündlichen Flüssigkeit Amylpropionat laufen aus. Dennoch geht der Unfall glimpflich aus, ein größerer Umweltschaden bleibt aus.

18. Februar 1999: In Immenstadt im Allgäu im schwäbischen Landkreis Oberallgäu stößt ein Intercity-Zug mit einem InterRegio zusammen. Zwei Menschen kommen ums Leben, etwa 20 werden verletzt.

22. Juni 2001: Ein schwarzer Tag für den bayerischen Schienenverkehr. Bei zwei Unglücken an Bahnübergängen sterben 7 Menschen, mindestens 44 werden verletzt. In der Nähe von Vilseck-Gressenwöhr in der Oberpfalz rast ein Regionalzug in einen Lastwagen der US-Armee. Der Lokführer, der Lkw-Fahrer und ein Zugfahrgast sterben. Elf Stunden später rammt ein Regionalzug an der Strecke Donauwörth-Dillingen in Schwaben ein Auto. Ein Ehepaar und zwei Kinder in dem Wagen sterben.

6. November 2015: Am Bahnübergang in Freihung in der Oberpfalz kommen zwei Menschen ums Leben, vier werden verletzt. Ein Lkw, der einen Militär-Lastwagen auf dem Tieflader transportierte, war an dem Bahnübergang hängengeblieben und von dem Zug gerammt worden.

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