Christoph Hartl leitet den Lindenhof

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 Foto: red

Neun Kreisgruppen, rund 8000 Mitglieder und drei Gruppen mit jeweils eigenen Geschäftsstellen in Coburg, Helmbrechts und Bamberg hat er zu betreuen. Dazu den Lindenhof, das Umweltinformationszentrum des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) , in dem auch die Bezirksgeschäftsstelle Oberfranken untergebracht ist: Viel Arbeit für Christoph Hartl, den Nachfolger von Philipp Wagner.

 
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Deshalb ist in nächster Zeit erst einmal gegenseitiges Kennenlernen angesagt, betont der erst 30 Jahre alte Biologe und Jurist, den es auch aus privaten Gründen vom oberbayerischen Chiemsee nach Oberfranken verschlagen hat. Ein Argument, das auch Helmut Beran, der frühere Lindenhofleiter und jetzige stellvertretende Geschäftsführer der Zentrale in Hiltpoltstein sehr gerne hört: „Wir wünschen uns Kontinuität auf dieser Stelle. Es macht wenig Sinn, wenn sich jemand nach vielleicht zwei Jahren gut eingearbeitet hat und dann geht.“ Damit spielt er auf Hartls Vorgänger an, die jeweils nur kurze Gastspiele in Oberfranken gaben.

Ehrenamtliche Arbeit zu stärken ist schwieriger geworden

Die Basis für Kontinuität bildet der Mietvertrag mit der Stadt Bayreuth für das Lindenhofgelände, der im letzten Jahr um zehn Jahre verlängert wurde. Damit ist sichergestellt, dass auch in den nächsten Jahren Umweltbildung vor Ort geboten werden kann, vor allem für Schulklassen und Kindergartengruppen. Um vor allem die ehrenamtliche Arbeit beim LBV zu stärken – „das ist schwieriger geworden in den letzten Jahren“, sagt Beran – werde man noch im Laufe dieses Jahres Christoph Hartl einen angestellten Ehrenamtsmanager an die Seite stellen. Zum einen um Hartl für seine fachliche Arbeit zu entlasten, zum anderen um neue Helfer zu gewinnen. „Uns brechen sonst die Orts- und Kreisgruppen weg und die sind unsere Stärke.“ Finanziert wird die Stelle vom LBV. Ehrenamtliche Mitarbeiter braucht der LBV vor allem für die Biotoppflege im ganzen Landkreis und darüber hinaus.   

Neues Projekt: Höfe der biologischen Vielfalt“

Seine Arbeitsschwerpunkte sieht Hartl in verschiedene Richtungen. „Das Gelände hier bietet unendliches Potenzial. Aber wir wollen auch unsere Präsenz steigern bei allen Interessierten, bei den Gartenbauvereinen aber auch bei den Landwirten. Naturschutz wird bei den Menschen gemacht.“ Das Insektensterben habe im letzten Jahr für viel Furore gesorgt, erinnert Beran. „Es hat auch die Politik aufgeschreckt.“ Und deshalb wolle man auch die Landtagswahl im Oktober als Chance begreifen und ein bayernweites Projekt anstoßen, das den Arbeitstitel „Höfe der biologischen Vielfalt“ trägt. Artenschutz und Landwirtschaft zusammenzubringen sei das Ziel. Beran: „Wir müssen die europäische Agrarpolitik ändern.“

Manches wird am Lindenhof aber so bleiben wie es bisher war. So zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Wildtierrettung Bayreuth. Die Volieren werden weiterhin von Gerhard Schoberth genutzt. Auch aufgrund personeller Engpässe habe man sich zu diesem Schritt im letzten Jahr entschlossen, sagt Beran. Ebenfalls nachrangig gesehen wird das Naturmuseum  im ersten Stock. Dort stünde eine Runderneuerung nicht nur der Technik sondern des gesamten Konzeptes an. Ein aufwendiges Verfahren, „das sich im Moment nicht finanzieren lässt.“

Den sieben Leuten, die jetzt am Lindenhof arbeiten – neben dem neuen Leiter sind das zwei Verwaltungskräfte, ein Mitarbeiter für die Landschaftspflege und drei Bundesfreiwilligendienstler – wird auch ohne das die Arbeit sicherlich nicht ausgehen.

Info: Wer Christoph Hartl kennenlernen will, kann das am Dienstag, 3. April, 19.30 Uhr, im Lindenhof. In seinem Vortrag geht es um den Star, den Vogel des Jahres 2018.              

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