Doch war nicht immer so. „Ich war in meiner Kindheit total schüchtern“, sagt er. Da komme er sehr nach seiner Berliner Mutter. Vor jedem Schultheater sei er unfassbar aufgeregt gewesen. „Das war ganz schlimm, ich wäre am liebsten geflüchtet.“ Geflüchtet ist er nicht, die Bühne suchte er damals schon. Theaterschauspieler wollte er werden. Schiller und Goethe hat er geliebt, für ihre Theaterstücke ist er extra nach Wunsiedel gefahren. Die Aufregung und die Nervosität bei seinen Auftritten hat er mit der Zeit abgelegt. „Das hat ein bis zwei Jahre gedauert.“
Unfassbar viel moderiert
Höreth ist herumgekommen. Es gab aber auch eine Zeit, in der er alles mitgenommen hat. Als Moderator muss man sich bekanntmachen und die Angebote nehmen, solange sie kommen. Da kam es schon einmal vor, dass er an einem Tag in Berlin ein Fußballspiel kommentierte, danach eine weitere Veranstaltung moderierte, aber am nächsten Tag wieder in aller Früh in Bayreuth eine Radioshow zu moderieren hatte. Für die Familie war das nicht einfach. „Ich habe unfassbar viel moderiert, meine Süße hat sehr gelitten.“
Diesen September hat er seine Freundin geheiratet, mit der er seit zehn Jahren zusammen ist. Sie haben einen neun Jahre alten Sohn. Deren Lebensrhythmus ist ein anderer. Wer aber wie Höreth den „Einheizer“ für die Basketballmannschaft Medi Bayreuth oder die Fußballmannschaft der Spielvereinigung macht, der muss danach erst einmal runterkommen. „Man ist einfach aufgeputscht“, sagt er. Und danach gehe er nicht gleich ins Bett, sondern vielleicht noch auf einen Absacker mit den Sportlern in eine Kneipe. „Man ist dann noch versumpft“ nennt er das. Und dann sei er am nächsten Morgen auf der Couch eingeschlafen. „Da hat es dann zu Hause ordentlich geknallt.“
Nicht immer im Mittelpunkt stehen
Wie viel er pro Auftritt verdient, will er nicht sagen. Aber er könne seiner Familie ein gutes Leben bieten. Mittlerweile lässt Höreth es ruhiger angehen, nimmt nicht mehr jeden Job an. Dafür ist ihm die Familie zu wichtig, bei ihr kommt er runter. Das gemeinsame Frühstück ist ihm heilig. Er sieht sich nicht als Prominenter. Er wisse auch, dass ihn nicht jeder mag. Und er sei auch mal froh, wenn er nicht im Mittelpunkt stehe: Am letzten Tag der Landesgartenschau ist er mit seinem 90-Jährigen Vater, einem ehemaligen Lehrer, über das Gelände spaziert. Da war der Vater der Star, weil er dort viele seiner ehemaligen Schüler getroffen hat. Und Höreth war einfach nur der Sohn.
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