Die E-Mail endet mit dem ausdrücklichen Dank an alle Mitwirkenden, die speziellen Umstände zu ertragen, die durch den plötzlichen und unerwarteten Wechsel in der Vorbereitung dieser Produktion entstanden ist. Ob es diesen Wechsel überhaupt gibt, ist nun aber wieder offen. Am Samstag veröffentlichte die spanische Zeitung LaNacion ein Interview mit dem Intendanten des Teatro Colón, Pedro Pablo García Caffi. Dass er inzwischen die Regisseurin Valentina Carrasco anstelle Katharina Wagners mit dem Projekt beauftragt habe, dementierte Garcia Caffi ausdrücklich: „Katharina steht in der Pflicht.“ Das Teatro Colón sei sehr zufrieden und glücklich mit dem Projekt; falls es Probleme geben sollte, werde man sich bemühen, diese in den Griff zu bekommen. „Wir erfüllen jeden einzelnen Punkt der Verträge“, sagte Garcia Caffi. Das Bühnenbild sei bisher allerdings erst zu ca. 15 Prozent fertiggestellt, weil die Ansprüche an die Bühnentechnik sehr komplex seien. Insgesamt befinde sich das Teatro aber voll im Zeitplan. „Wir haben mit jedem einzelnen Mitwirkenden einen Vertrag geschlossen – und daran halten wir uns“, sagte Garcia Caffi.
"Es wird alles gut"
Katharina Wagners Einlassungen in den Medien überraschten ihn. „Das war ein Eimer mit kaltem Wasser.“ Ihre Aussagen über untragbare Probenbedingungen müsse sie nun ihrerseits erklären; er habe seit ihrer Abreise keinen Kontakt mehr zu ihr. Ich denke aber trotzdem, es wird alles gut.“ Dass der Vorverkauf bisher nur schleppend laufe, liege daran, dass erst in der vergangenen Woche die Werbekampagne angelaufen sei.
Für die zweite Novemberwoche ist Katharina Wagner als Regisseurin einer Veranstaltung des Festspiele-Hauptsponsors Audi in Ingolstadt engagiert. „Das überschneidet sich aber nicht“, sagte sie dem Kurier, „sondern ist von Anfang an in den Probenplänen vermerkt gewesen“. Das dafür nötige Rückflugticket von Buenos Aires zurück nach Deutschland hatte sie die ganze Zeit in der Tasche.
Foto: Lammel