CDU gewinnt Wahl in Schleswig-Holstein

Von Jan-Uwe Ronneburger und Ulrich Steinkohl,
Daniel Günther, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, spricht in Kiel auf der Wahlparty der Partei. Foto: Bodo Marks/dpa Foto: red

Die SPD-geführte Landesregierung in Kiel von Torsten Albig ist abgewählt. Die Sozialdemokraten haben die Landtagswahl inSchleswig-Holstein klar verloren und damit im Superwahljahr 2017 bereits die zweite Niederlage kassiert. Gut vier Monate vor der Bundestagswahl wurde die bisher oppositionelle CDU am Sonntag im Norden mit großem Abstand stärkste Kraft.

 
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Die Union von Kanzlerin Angela Merkel bekommt damit Rückenwind für die noch wichtigere Wahl in Nordrhein-Westfalen in einer Woche und die bundesweite Entscheidung im September. Nach der verpatzten Saarland-Wahl muss SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz den nächsten Dämpfer für den erhofften Machtwechsel im Bund hinnehmen.

Offen ist, welche Koalition künftig das nördlichste Bundesland regieren wird. Der Wahlsieger, CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther, strebt ein Bündnis mit Grünen und FDP (Jamaika) an. Möglich wäre auch eine große Koalition mit der SPD. Diese wollen aber weder Günther noch Albig.

Auch eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen hätte eine Mehrheit, nach der ZDF-Hochrechnung sogar eine Koalition aus CDU und Grünen, wenn auch nur hauchdünn. Für die in den vergangenen fünf Jahren regierende Koalition aus SPD, Grünen und SSW - die Partei der dänischen Minderheit - reicht es nicht mehr.

Nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF kommt die CDU auf 33,3 Prozent. Zweitstärkste Kraft wurde die SPD mit 26,5 Prozent. Dahinter folgen die Grünen mit 12,9 bis 13,0, die FDP mit 10,8 bis 11,2 und die AfD mit 5,5 bis 5,9 Prozent. Die Linke verpasst demnach mit 3,3 bis 3,4 Prozent den Einzug in den Landtag. Die bislang darin vertretene Piratenpartei fliegt raus. Der SSW kommt auf 3,4 bis 3,5 Prozent. Die CDU holt im neuen Landtag 25 Sitze und die SPD 19 bis 20. Die Grünen erringen 9 bis 10 Mandate, die FDP 8, die AfD 4 und der SSW 3. Die Wahlbeteiligung steigt laut ZDF auf 65,5 Prozent.