Kirill Petrenko kehrt Bayreuth den Rücken Castorf-"Ring": Petrenko geht, Marek Janowski kommt

Von Florian Zinnecker
Der Dirigent Marek Janowski übernimmt 2016 die Musikalische Leitung des Bayreuther "Rings" von Kirill Petrenko. Foto: dpa Foto: red

Als "Ring"-Dirigent wurde Kirill Petrenko bei den Festspielen gefeiert, nach der kommenden Festspielzeit gibt er die Musikalische Leitung ab. Zu stark eingebunden sei er als Generalmusikdirektor in München, heißt es im Festspielhaus. Sein Nachfolger: Marek Janowski - er hatte seine Karriere als Operndirigent schon beendet, aus Überdruss am Regietheater.

 
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Wie die "Welt" berichtet, habe Janowski das Engagement in Bayreuth für die letzten beiden Spielzeiten mit dem Castorf-"Ring" zugesagt. "Wir sind in den Verhandlungen mit Herrn Janowski und würden uns freuen, wenn es zu einer Einigung kommt", sagt Festspielleiterin Katharina Wagner dem Kurier.

Marek Janowski ist Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin; 1983 spielte er den "Ring" mit der Staatskapelle Dresden auf Tonträger ein; vor dem Wagner-Jubiläum führte Janowski in Berlin alle Wagner-Opern in einem vielbeachteten Zyklus mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester konzertant auf. Aus Überdruss an der modernen Opernregie hatte Janowski seine Laufbahn als Operndirigent bereits beendet.

Dass Kirill Petrenko Bayreuth den Rücken kehrt, steht hingegen schon fest. "Aus zeitlichen Gründen", sagt Pressesprecher Peter Emmerich. Petrenko ist seit 2013 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München; während der Münchner Opernfestspiele war er seit seinem Amtsantritt jedoch in Bayreuth beschäftigt. "Dass Petrenko niemand ist, der heute hier und morgen da dirigiert, ist bekannt - und ebenso, dass man den Ring nicht mit links dirigiert", sagt Emmerich. Petrenko sei in Bayreuth sehr erfolgreich gewesen und werde auch 2015 wieder sehr erfolgreich sein. "Bei seinen Ansprüchen wird er sich diesem Druck aber nicht weiterhin aussetzen, wenn er nicht genügen Ruhe hat, das vorzubereiten".