Cabriosol mit dem Sommer zufrieden

Von Sonny Adam
Zufriedenheit bei den Badegästen wie auch bei den Betreibern des Cabriosol. Die Besucher können weiter planschen, wenn es regnet. Außerdem pendelt sich die Zahl der Gäste im Sommer zwischen 60 000 und 70 000 ein. ⋌Foto: Ralf Münch Foto: red

Der Sommer 2017 war ausgesprochen warm, aber zugleich viel zu nass. Trotzdem freut sich das Ganzjahresbad über gute Besucherzahlen. Werkleiter Walter Pflaum zieht ein äußerst positives Fazit und gibt dem Sommer 2017 die Schulnote „Zwei plus“.

 
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Zwischen dem 15. Mai und dem 31. August waren zwischen 60.000 und 70.000 Besucher im Pegnitzer Bad. „Die Besucherzahlen pendeln sich auf dem Niveau des vergangenen Jahres ein“, wagt Werkleiter Walter Pflaum ein erstes Fazit. Die Zahlen lassen sich noch nicht genau beziffern, da die Sommerbadesaison noch bis 15. September dauert.

Das Ergebnis ist etwas überraschend. Denn der Sommer 2017 war alles andere als badefreundlich. „Der Sommer war zwar warm, zu warm, aber er war viel zu nass“, bestätigt der Pegnitzer Helmut Strobel.

171 Liter pro Quadratmeter

Strobel zeichnet seit 1991 hobbymäßig das Pegnitzer Wetter auf. „Im Juli 2017 hatten wir die höchste Niederschlagsmenge seit Mai 2013 zu verzeichnen: 171 Liter pro Quadratmeter“, sagt Strobel. Im gesamten Sommer fielen 334 Liter Niederschläge pro Quadratmeter. Damit landet der Sommer 2017 auf Platz zehn der regenreichsten Sommer. Nur 1936 war es noch feuchter: Damals regnete es 495 Liter während der Sommermonate. Bei den Temperaturen landet der aktuelle Sommer auf Platz sieben.

Durchschnittstemperatur

Der wärmste Sommer der Geschichte liegt noch gar nicht so lange zurück. 2003 wurde in Pegnitz eine Durchschnittstemperatur von 20,2 Grad gemessen. In diesem Jahr brachte es der Sommer auf 17,9 Grad. „Der kälteste Sommer war 1913, damals kamen wir nur auf eine Durchschnittstemperatur von 14,1 Grad. Das war schon deutlich kälter“, berichtet der Hobby-Metereologe.

Für Juni sehr gut

„Schon im Juni hatten wir über 16.000 Besucher. Das ist für einen Juni sehr gut, denn da ist ja noch Schule“, kommentiert Walter Pflaum, Werkleiter des Cabriosol die Besucherzahlen. Im Juli hatte das Ganzjahresbad dann wieder mehr als 16.000 zahlende Badegäste zu verbuchen. Und im August kamen sogar 18.600 Gäste. Alle Zahlen über 15.000 lassen sich mit der Schulnote „Zwei plus“ bewerten. Wenn pro Monat über 20.000 Badegäste kommen, dann würde das einer Note „Eins“ entsprechen“, so Pflaum.

Mit Saison zufrieden

Doch die Note „eins“ wurde erst dreimal seit Bestehen des Cabriosol erreicht, zuletzt im August 2016. „Aber dafür waren im Vorjahr die Monate Juni und Juli schwächer“, relativiert Pflaum die Zahlen. „Wir sind mit der Saison 2017 äußerst zufrieden.“ Auch Regen vertreibt die Badegäste nicht. „Das auffaltbare Dach sorgt dafür, dass die Besucherzahlen im Sommer, unabhängig vom Wetter, stabil sind“, sagt der Werkleiter. Trotzdem hat die Stadt Pegnitz jährlich ein Defizit in Höhe von mehr als einer Million Euro, nur für den Betrieb des Bades, zu schultern.

Jährliches Minus

Inklusive Zinsen und Tilgung beläuft sich das jährliche Minus sogar auf 1,7 bis 1,8 Millionen Euro. „Wir haben im Haushalt 2017 einen Betrag in Höhe von 1,878 Millionen Euro eingestellt, gehen davon aus, dass wir damit auch hinkommen“, so der stellvertretende Geschäftsleiter der Stadt, Wolfgang Hempfling.

Lehrschwimmbecken

2015 belief sich das Minus inklusive Zinsen und Tilgung auf 1,73 Millionen Euro. Das Jahr 2016 ist aktuell in der Abrechnung, wird aber ebenfalls im Rahmen liegen. „Das Bad verfügt über ein Lehrschwimmbecken, wird von den Schulen aus Pegnitz und sogar von der Schule Creußen genutzt und erfüllt eine Aufgabe, die eine Stadt vorhalten muss“, sagt Hempfling.

Vor allem das Spaßbecken und die Saunalandschaft ziehen Besucher an. „Die Kalkulation geht davon aus, dass das Defizit sich bei 500 zahlenden Gästen pro Tag im Rahmen hält“, so Pflaum. Momentan bröckeln die Besucherzahlen bereits. Denn viele Kinder bereiten sich schon auf die Schule vor.