Das Problem ist nicht neu, „das beschäftigt uns seit 2011“. Eine dekorative Wandverkleidung aus dünnen Bambusstäben verbirgt in der Kantine die Wasserschäden im Mauerwerk. Und Probebohrungen im Innenbereich der Sauna zeigten, „dass der Estrich dort schon großflächig durchnässt ist“.
In der Kritik stehen hier gleich mehrere Firmen: der Metallbauer, der für die Abdichtung zuständige Dachdeckerbetrieb – und der Architekt. Und hier geht es um richtig viel Geld, „wir dürften uns da schon im sechsstelligen Bereich bewegen“, so Pflaum.
Auch hier war schon eine Gerichtsverhandlung anberaumt, der Richter hielt das Erstellen eines Gutachtens für sinnvoll. Nach mehreren Ortsterminen mit allen Beteiligten hätte es im Oktober vorliegen sollen. „Hm, jetzt haben wir Ende November“, ist Walter Pflaum nicht gerade glücklich über die Verzögerung.
Schon immer undicht
Und noch mehr Mängel und noch mehr Gutachten: Von Anfang an ein Aufreger war der Beckenumlauf. Im Schwimmer- wie im Lehrschwimmbecken. Der war schlichtweg undicht. Behoben ist der Schaden, unklar ist noch, wer die erheblichen Kosten von immerhin 65.000 Euro trägt. Die Firma sage, sie habe nur die Vorgaben des Architekten umgesetzt. Die Stadt sage, „das war vom ersten Moment an nicht mängelfrei“. Hier stehe noch eine gerichtliche Entscheidung aus.
Da bestand Brandgefahr
Einen weiteren Mangel hat die Stadt in Eigenregie aus dem Weg geräumt: Bei der Beleuchtung wurden Halogenstrahler eingebaut, die eine enorme Hitze entwickelten. So stark, dass im schlimmsten Fall Brandgefahr bestand. „Wir haben das gegen LED-Leuchten getauscht, jetzt geht es darum, wer diese Kosten trägt, auch das ist noch unsicher“, sagt Pflaum.
Immerhin schon zweimal ein Vergleich
Es dürfte also noch einige Gerichtstermine geben, bis alles endgültig abgeschlossen ist. Immerhin ist in zwei Fällen das Finale schon gespielt – bei den Gewerken Stahlbetonbau und Trockenbau endeten Auseinandersetzungen mit einem Vergleich. Aber darauf könne sich die Stadt nicht bei jedem Mangel einlassen, betont Walter Pflaum.
Jede Menge zu putzen
Was sonst noch läuft: Zwei Wochen dauert die Revision, in die das gesamte Personal eingespannt ist. Da wird geputzt – „und zwar sehr intensiv“ –, was das Zeug hält. Von den Umkleidekabinen über die Kantine bis hin zu den Sitzecken in der Saunalandschaft.
Malerarbeiten stehen ebenso an wie das Erneuern von Dehnungsfugen. Pflaum: „Vor allem die in den Erlebnisduschen sind sensible Stellen, da setzt sich schnell Schimmel an, die werden komplett ausgetauscht.“ Überhaupt steht das Thema Hygiene ganz oben auf der Liste, „da haben wir ja nicht ohne Grund einen sehr guten Ruf“.
Da ist viel Schlamm drin
Ausgepumpt, gereinigt und dann desinfiziert werden auch die Schwallwasserbehälter unter den Becken und unter der Rutsche. Dort sammelt sich „überraschend viel Schlamm an“. Bestehend aus Haaren, Überresten von Sonnencreme, aber auch Spielzeug, Laub und „auch sonst alles mögliche“. Das übernimmt eine Spezialfirma, denn in den Behältern muss mit Sauerstoffmasken gearbeitet werden, „von uns ginge da keiner für längere Zeit hinein, da bekommst du rasch Platzangst“. Alles in allem gibt es noch viel zu tun bis zur Wiedereröffnung, so Pflaum.