Im Schreiben des LBO ist dagegen von „zuverlässigen Arbeitgebern" die Rede, die die Existenz Tausender Familien in Bayern sicherten. Weitere Recherchen des Kuriers zeichnen ein anderes Bild. So erzählt Peter: „In Pausenzeiten werden wir sogar noch mit zusätzlichen Fahrten beauftragt." Peter saß bereits für drei Busunternehmen im Kreis am Steuer (die Namen aller Fahrer sind anonymisiert, jedoch der Redaktion bekannt). Andere Fahrer bezeichnen ihre Arbeitsverhältnisse als „moderne Sklaverei". So soll Roberts Chef gedroht haben: „Ich verklage dich, wenn du wechselst, weil du dann meine Existenz gefährdest." Und: „Du bleibst bei mir, ich habe dich ausgebildet." Ein anderer Fahrer berichtet von Kollegen, die im Krankheitsfall von Nachbarn fotografiert wurden, weil der Arbeitgeber sie dafür bezahlt habe. „Wie bei der Stasi", sagt der Fahrer. Die Beispiele zeigen nur die Spitze des Eisberges. Geht man tiefer, hat nahezu jeder Busfahrer in privaten Unternehmen seine Geschichte zu erzählen.