Dorferneuerung: Ein Platz in der Mitte des Ortes soll zum Treffpunkt werden Busbach bekommt eine gute Stube

Von Heike Hampl

Busbach bekommt eine neue Ortsmitte. Im zweiten Bauabschnitt der Dorferneuerung wird das Aussehen des Platzes vor dem Feuerwehrhaus verändert - über das Wie sind sich die Eckersdorfer Gemeinderäte noch nicht ganz einig.

 
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Der Busbach plätschert. Kinder spielen im flachen Wasser eines kleinen Weihers. Eltern und Großeltern sitzen im Schatten der Bäume. Architekt Markus Rösch hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie der Eckersdorfer Ortsteil  Busbach schon bald aussehen soll. Schon im nächsten Jahr soll der Dorfplatz umgebaut werden, teilt das Amt für ländliche Entwicklung mit.

Alles neu

Seine Vorstellung hat Rösch in dieser Woche den Mitgliedern des Eckersdorfer Gemeinderates präsentiert. Er will alte Garagen abbrechen, öffentliche und angrenzende Flächen zur Neugestaltung benutzen. "Dankenswerterweise haben die Anwohner das zu vertretbaren Preisen möglich gemacht", sagt Rösch. Ein neues Feuerwehrhaus hat Rösch auch geplant.

Was den Busbachern, die in der Teilnehmergemeinschaft organisiert sind, wichtig ist: das Wasser. Der Busbach soll weiter offen durch den neuen Platz fließen. Der Teich soll ein Spielplatz werden, in dem Kinder planschen können. "Im Augenblick ist das ein Löschwasserteich in Beton", sagt Rösch und meint: Hübsch ist das nicht.

Reichen die Quellen?

Zwei Quellen am Dorfplatz könnten den neuen Teich speisen, das Wasser wäre am Rand nur 20 Zentimeter tief. Dank der Quellen flösse immer frisches Wasser, Algen würden reduziert. Trotzdem muss die Gemeinde den Teich wohl einmal jährlich reinigen. "Wenn wir den Teich tiefer machen, müssen wir ihn vielleicht mit einem Geländer sichern", sagt Rösch. Das aber sei nicht im Interesse der Busbacher. Zusammen mit dem Spielplatz am Wasser und Sitzbänken könne sich der Dorfplatz zur "guten Stube des Ortes" mausern, sagt Rösch.

Winfried Parchent und Claus-Dieter Vogel (CSU) stehen einigen Ideen kritisch gegenüber. "Ich weiß nicht, ob die zwei Quellen für den Teich wirklich reichen. Niemand will am Ende eine Sumpfbrühe", sagt Vogel. Er schlägt vor, den Busbach mit einzubeziehen. Das sei allerdings so einfach nicht, gibt Architekt Rösch zu bedenken.

Mehr Nähe zur Natur?

Parchent stört sich an der Optik des Teiches. Stufen führen auf den Plänen in das Wasser hinein. "Das sieht aus wie in Bayreuth am Mühlkanal. Kann man das nicht naturnäher gestalten?", fragt Parchent. Wird der Teich gepflastert, muss das Wasser im Winter abgelassen werden, weil das Fugenmaterial sonst platzt. "Wir brauchen keinen Teich, auf dem man im Winter nicht Schlittschuh laufen kann", pflichtet Wolfgang Haida (SPD) den CSU-Räten bei. "Ein Teich ohne Eishockey, das wäre hanebüchen", sagt er. Halten die Räte an dieser Meinung mehrheitlich fest, wird eine Folie im Teich ausgelegt. Weniger schick, dafür nützlicher.

Der erste Bauabschnitt unterhalb der Kirche ist fertig, er hat rund 650.000 Euro gekostet. Der zweite Bauabschnitt, der Dorfplatz, wird rund 600.000 Euro kosten. 60 Prozent trägt das Amt für ländliche Entwicklung. 40 Prozent bleiben an der Gemeinde hängen. Insgesamt kostet die Verschönerung Busbachs mehr als drei Millionen Euro, sie besteht aus neun Maßnahmen. Weil die Gemeinde Eckersdorf Mitglied im Verein „Rund um die Neubürg“ ist, werden fünf Prozent mehr als normalerweise gefördert.