Wo heute eine Brandruine steht, soll ein Fachmarktzentrum entstehen – Realmarkt müsste schließen Burkhardt: Märkte statt Ruine

Von Thorsten Gütling
Das Gewerbegebiet Glocke von oben. Wenn anstelle der Burkhardt-Ruine samt dahinterliegender Grünfläche ein Fachmarktzentrum entstehen soll, müsste der etwa 200 Meter entfernte Real-Markt schließen. So will es die Stadt. Beide Flächen gehören mittlerweile der Edeka-Gruppe. Foto: Nils Katzenstein Foto: red

Die Pläne werden konkreter. Wenn der Stadtrat zustimmt, will das Unternehmen Edeka die Brandruine Burkhard in der Justus-Liebig-Straße abreißen und durch ein „Fachmarktzentrum“ ersetzen. Die Stadt allerdings macht zur Bedingung, dass dann der nur 200 Meter entfernte Real-Markt schließen muss.

 
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Das Burkhardt-Gelände gehört mittlerweile, wie das des Real-Marktes auch, der Edeka-Gruppe. Eine wesentliche Vermehrung der Verkaufsfläche soll es laut Stadtdirektor Ulrich Pfeifer in dem Quartier nicht geben. Bevor das neue Fachmarktzentrum eröffnet, muss also erst einmal der Real-Markt in der Altstadt schließen.

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Pfeifer nennt es einen Glücksfall für die Stadt, dass Edeka die Burkhardt-Brache gekauft hat. Weil das Grundstück zu „exorbitant hohen Preisen“ gehandelt worden sei und zu befürchten stand, dass sich an dem „schrecklichen Anblick“ über Jahre nichts verändere. Jetzt könne etwas „schnuckeliges Neues“ auf der Industriebrache entstehen, sagt Pfeifer.

Real könnte die Pläne verzögern

Allzu schnell wird daraus aber wahrscheinlich nichts. Zwar will die Bauverwaltung die Voraussetzungen für den Neubau schon im nächsten Frühjahr schaffen. Hinauszögern könnte den Baubeginn aber Real. Der Mitbewerber besitzt bei Edeka einen gültigen Mietvertrag für den Laden in der Altstadt und der gilt noch mindestens zwei Jahre. Mindestens, weil danach Real eine Option habe, den Vertrag um weitere fünf Jahre zu verlängern. Und auf Nachfrage heißt es: „Im Moment sieht es so aus, als würden wir diese Option ziehen.“ Bei Real gehe es schließlich auch um 75 Vollzeitstellen. Dazu äußern, ob es dann ab dem Jahr 2025 nur noch einen Real-Markt in Bayreuth gibt, oder ob das Unternehmen auch einen Neubau an anderer Stelle plant, will sich eine Realsprecherin nicht.

Zieht Aldi mit um?

Edeka unterdessen bestätigt die Pläne, die der Bauausschuss der Stadt bisher nur hinter verschlossenen Türen diskutiert hat. Auf einer 30.000 Quadratmeter und damit doppelt so großen Fläche, wie der des bestehenden Real-Marktes, soll ein Fachmarktzentrum entstehen. Dessen Herzstück soll ein Edeka-Markt werden. Dazu soll ein Discounter kommen, ein Drogeriemarkt und weitere Fachmärkte. Genauer seien die Pläne noch nicht, sagt eine Edeka-Sprecherin. Möglich sei aber, dass der Aldi-Markt aus der Karl-von-Linde-Straße mit auf das Gelände umziehe. Man sei immer an neuen Standorten interessiert, heißt es dazu bei Aldi. Konkreter wolle man sich aber nicht äußern.

Kein Zuwachs an Verkaufsfläche

Das Gebiet, auf dem sich das Fachmarktzentrum ausbreiten könnte und das direkt gegenüber eines bereits bestehenden Rewe- und Netto-Marktes liegt, erstreckt sich von der Justus-Liebig-Straße bis an den Radweg, der die Altstadt mit der Universität verbindet. Wenn die Stadt tatsächlich keine Vermehrung der Verkaufsflächen in den Viertel zulässt, bedeutet das, dass für die neuen Märkte zusammen die Verkaufsfläche des Real-Marktes zur Verfügung steht. Das sind 5200 Quadratmeter.

Gewerbegebiet statt Real-Markt

Wird das Fachmarktzentrum gebaut, soll auf dem Real-Gelände ein neues Gewerbegebiet entstehen. Darauf ansiedeln dürfte sich alles außer Einzelhandel und Vergnügungsstätten.

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