Burdinskis unfairer Rundumschlag

Von Michael Weiser
Intendant Jan Burdinski. Foto: Ronald Wittek/Archiv Foto: red

Wes das Herz voll ist, des läuft der Mund über: Jan Burdinski, Intendant des Fränkischen Theatersommers, fühlt sich mal wieder vernachlässigt. Und schimpft bei der Mitgliederversammlung des Trägervereins. Einen Gefallen tut er sich damit nicht. Und eine Neiddebatte facht er auch noch an. 

 
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Jahresversammlung beim Verein Fränkischer Theatersommer. Irgendwann kommt die Rede dann immer auf die Bilanz. Und absehbar ist: Jan Burdinski wird sich beklagen. Zu wenig Förderung, zu wenig Rückhalt.

Dieses Mal jedoch hat er besonders viel durcheinandergebracht. Etwa, indem er die Zuschüsse für seinen Betrieb mit den Subventionen für Stadttheater vergleicht, die sich weder von der Qualität noch vom Auftrag her vergleichen lassen.

Lächerlich wird‘s, wenn er von Förderungen schwadroniert, die sich so allenfalls für Oper belegen lassen. Da übertreibt er ziemlich. Ärgerlich ist das nicht nur, weil Burdinski unsauber argumentiert. Sondern weil er – hier der kleine Kulturfreibeuter, dort die Luxushäuser – Neid schürt. Die Theater haben einen Auftrag, flächendeckend sollen sie für unter anderem für den demokratischen Diskurs sorgen. Ein Ort der gesellschaftlichen Auseinandersetzung sein - das schafft man mit einem kleinen Wandertheater nur bedingt.

Es gibt den Spruch vom Gold fürs Schweigen und Silber fürs Reden. Burdinski entschied sich für Blech. Als er die Region insgesamt tadelte: „Keine Wertschätzung für Kulturveranstaltungen.“ Wen meint er? Geldgeber? Die Leute, die nicht so oft zu seinen Aufführungen kommen, wie er sich’s vorstellt? Burdinski beißt die Hand, die ihn füttert. Und stellt sich erst gar nicht die Frage nach Effizienz seines Unternehmens. Vielleicht sollte er sich aufs Inszenieren und Schreiben konzentrieren. Und das Reden und Organisieren anderen überlassen.