Rekord: Fast 11.000 Narren in Gößweinstein

Von Thomas Weichert

Besucherrekord beim größten Faschingsumzug der Fränkischen Schweiz. Rund 9000 Schaulustige, so schätzt die Polizei Ebermannstadt, sahen dem närrischen Treiben der über 1500 Narren in 45 Gruppen zu.

 
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Das Verkehrsaufkommen war entsprechend hoch, es verlief jedoch alles friedlich ohne jegliche Zwischenfälle. Den Vogel, was die Wagengröße und das technische Know-how betrifft, schossen auch in diesem Jahr wieder die Kohlsteiner mit ihrem Raumschiff „Kohlstar Wars“ frei nach dem aktuellem Kino-Renner Star Wars ab. Ganz Kohlstein war wieder auf den Beinen. Riesig, toll und knallbunt aber auch der Hippiebus aus Sachsendorf oder die Rockgitarre der 70 Mann und Frau starken Rockergruppe aus Kleingesee, frei nach dem Motto „Kleingesee rockt“. Die Kleingeseer hatten sogar ein eigenes „Rockerprinzenpaar“ dabei das von Jasmin Stiefler und Tobias Schüller gemimt wurde. Witzig und gar nicht so leicht zu fahren ein „Achtem“, also ein Fahrrad für die sieben Zwerge plus Schneewittchen. Oder die mobile Zahnarztpraxis der „Asfölder Börschten“ die ein Auto zersägt und verlängert hatten.

Das Schwimmbad wird im Sarg umher gefahren

Die Ober- und Unterailsfelder Jugend gehört seit einigen Jahren zu den ideenreichsten Teilnehmern. Erstmals dabei die Landjugend aus Haßlach als Kühe verkleidet im Kuhstall mit Sprüchen wie „Mischt der Bauer Gift zur Butter, ist es für die Schwiegermutter.“ Die Heiligen Dreikönige nebst Weihnachtsmarkt und gestohlenem Christkind kamen aus Wichsenstein, die Nankendorfer feierten heuer ihre Zeltkerwa in Gößweinstein und die Tüchersfelder kamen als Jurageister. Vielleicht etwas makaber: Ein schwarzer Leichenwagen mit echtem Sarg auf dem das Gößweinsteiner Hallenbad beerdigt wurde und hinter dem die Totengräber herliefen.

Schönheiten ud Helmut Kohl

Ein weiterer Wagen lies die DDR wieder auferstehen mit Altkanzler Helmut Kohl und einer Schönheit die hoch oben an der Stange tanzte. Lucky Luke und die Daltons fuhren im Saloon der Gärtnerei Wiedow mit, der Kindergarten Stempferhof feierte Gartenfest, die VIP`S aus Pottenstein wähnten sich im Wildgehege und die Hilpoldsteiner waren nicht nur mit ihrer Garde, sondern mit einem ganzen Zoo angerückt. Pink Orange aus Pottenstein hatte die Augsburger Puppenkiste mit Jim Knopf mitgebracht, eine Gruppe aus Gößweinstein mimte Zahnfees und die Etzdorfer und Türkelsteiner hatten einen echten Hühnerstall auf ihrem Wagen und waren selbst als Gockel und Huhn verkleidet. Die Leutzdorfer Dorfjugend nahm die ihrer Meinung nach unsinnige neue Verkehrsinsel vor ihrem Ort auf die Schippe und feierte darauf die erste Inselparty.

Bonbons fliegen zentnerweise

Angeführt wurde der Zug von Musikverein Gößweinstein und dahinter folgten die Faschingsvereine aus Gößweinstein und Kühlenfels mit ihren Prinzenpaaren, Garden und Tanzgruppen. Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, der als Senatspräsident der Gößweinsteiner Narren selbst mit an der Zugspitze marschierte, verteilte Gummibärchen an die Kinder. Zentnerweise flogen auch Bonbons, Popcorn oder Obst von den Wägen.