Bei Personal und Innovationsgeschwindigkeit würden im Cyberbereich völlig neue Regeln für die Truppe gelten. «Das sind ja keine Innovationszyklen mehr, wie wir sie vom Eurofighter her kennen.» Im Gegensatz zu schweren Waffensystemen seien die Zyklen viel schneller.
"Es ist keinerlei Science-Fiction mehr, sondern bittere Realität"
Mit einem «Cyber Innovation Hub» - ein Pilotprojekt über drei Jahre für rund 25 Millionen Euro - sucht die schwerfällige Truppe nun den Kontakt zur agilen Start-up-Szene, um technisch nicht abgehängt zu werden. «Weil wir versuchen wollen, in das Ökosystem reinzukommen.»
Die Informatiker-Armee soll künftig Waffensysteme und Computernetze der Bundeswehr schützen, aber auch zu Angriffen in der Lage sein. Sie könnte etwa in einem Auslandseinsatz das Internet überwachen, die Kommunikationskanäle des Gegners stören, um ihn zu isolieren, sagte Suder. Cyberangriffe unterlägen denselben Regeln wie andere Einsätze der Truppe. Das Internet sei kein rechtsfreier Raum.
Die neue Cyberarmee sei dringend nötig. Suder berichtete von Tausenden Angriffen auf die Netze der Bundeswehr jeden Tag. «Es ist keinerlei Science-Fiction mehr, sondern bittere Realität», sagte die Staatssekretärin. «Wenn man IT, Digitalisierung und damit eben auch Schutz hinkriegen will, muss man IT-Architektur aus einer Hand designen und zukunftssicher und fest machen und auch gegen Attacken schützen.» Die Bundeswehr könnte in dem Bereich eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen.
dpa
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