Bumm-Bumm-Boris ist wieder da

Boris Becker. Foto: Boris Roessler/dpa Foto: red

Für den Deutschen Tennis Bund (DTB) ist es ein Meilenstein, für Boris Becker eine Herzensangelegenheit: Der dreimalige Wimbledonsieger kehrt als Chef der Herren zum DTB zurück. «Tennis ist das, was ich am besten kann», sagte Becker. Der Verband erhofft sich von seiner Lichtgestalt eine Aufbruchstimmung wie zu besten Zeiten.

 
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Verbandschef Ulrich Klaus, Sportdirektor Klaus Eberhard, Vize-Präsident Dirk Hordorff und selbst der scheidenden Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner blieb bei der Pressekonferenz des DTB in Frankfurt nicht viel mehr als eine Statistenrolle. Becker mit viel Pathos: «Ich bin stolz, Head of Men's Tennis zu sein. Ich liebe diesen Sport, ich liebe dieses Land.»

Rückkehr 18 Jahre nach unrühmlichem Abgang

Verschmitzt lächelte er seine Sitznachbarin Rittner an, als die neuen Aufgaben offiziell verkündet wurden und sich Klaus in seiner Aufregung und Euphorie sogar mit einem «Barbara Becker» verhaspelte. Rittner wird das Pendant Beckers für die Damen um Angelique Kerber.

Zwei Tage zuvor hatte der DTB «spannende Neuigkeiten» angekündigt - und es dauerte nicht lange, bis die überraschende Personalie öffentlich wurde: 18 Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang als Davis-Cup-Teamchef und dem damaligen Zoff mit dem DTB sollen nun die aktuellen deutschen Topstars Alexander Zverev und Kerber von den Ratschlägen profitieren und für Glanz auf der Grand-Slam-Bühne sorgen. Von 1997 bis 1999 war Becker Davis-Cup-Teamchef, ehe es zum Zerwürfnis und zur Trennung kam.

Erstmal Abstiegskampf in Portugal

«Wir haben eine ehemalige Nummer eins, und wir haben einen künftigen Superstar. Wir sind gut aufgestellt», sagte Becker. DTB-Boss Klaus sprach von einem «Meilenstein», Hordorff von Becker und Rittner als «Lichtgestalten». Mit der früheren Nummer eins als Ratgeber und dem im Amt bleibenden Teamchef Michael Kohlmann hofft der DTB in Zukunft auf den ersten Davis-Cup-Titel seit 1993.

Seine erste Reise als Head of Men's Tennis führt Becker nach Portugal. Dort soll der zweimalige Davis-Cup-Champion helfen, den Abstieg zu vermeiden. In Lissabon kämpfen die deutschen Herren vom 15. bis 17. September gegen den Sturz aus der Weltgruppe. Auch solche Partien hat Becker erlebt.

Becker: Gewisse Dinge muss man selbst erlebt haben

«Ich bin mittlerweile fast 50 und habe einen enormen Erfahrungsschatz als Spieler und als Trainer gesammelt», sagte Becker. «Gewisse Dinge kann man nicht aus Büchern lernen, die muss man selbst erlebt haben. Und da bin ich glaube ich ein guter Ansprechpartner.»

Dies war er auch drei Jahre lang für den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, mit dem er bis zum vergangenen Dezember zusammenarbeitete.

dpa

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