SPD und Freie Wähler lehnen Hauptamtlichkeit ab Bürgermeister bleibt Ehrenamtlicher

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Dietmar Hofmann wird nicht hautpamtlicher Bürgermeister von Thurnau. Foto: red Foto: red

Die Debatte verlief sachlich und ohne Wahlkampfemotionen: Der Marktgemeinderat Thurnau beschloss mehrheitlich auf die Einführung eines hauptamtlichen Bürgermeisters in der nächsten Wahlperiode zu verzichten.

 
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Nachdem die Entscheidung über die Sanierung der Limmersdorfer Tanzlinde kurzfristig auf die nächste Sitzung verschoben wurde, war dies der spannendste Punkt am Montagabend im Gemeinderat Thurnau. Soll der Markt, der rund 4300 Einwohner zählt, einen hauptamtlichen Bürgermeister bekommen oder nicht?Der jetzige Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD) übt das Amt seit seiner Wahl im Jahr 2008 ehrenamtlich aus. Daneben arbeitet er in Teilzeit als Redakteur.

Der jetzige Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD) übt das Amt seit seiner Wahl im Jahr 2008 ehrenamtlich aus. Daneben arbeitet er in Teilzeit als Redakteur. Er hatte den Gemeinderat im Herbst gebeten, zu überprüfen, ob in der nächsten Wahlperiode ab 1. Mai 2014 ein hauptamtlicher Bürgermeister eingeführt werden sollte. Im Landkreis Kulmbach sind bislang nur die die Bürgermeister Dieter Adam (Mainleus), Dieter Schaar (Neudrossenfeld) und Siegfried Decker (Neuenmarkt) hauptamtlich tätig.

Die Kostenseite stellte Verwaltungsleiter Hans-Peter Ströbel dar: So würde ein ehrenamtlicher Bürgermeister rund 4300 Euro, zuzüglich der Sonderleistungen rund 5000 Euro verdienen. Der Hauptamtliche würde mit einem Grundgehalt von zirka 5800 Euro einsteigen und käme mit Aufwandsentschädigungen auf fast 9000 Euro. Wenn jedoch der Ehrensold für den Ehrenamtlichen hinzugerechnet wird, dann ergeben sich für diesen nach zwölf Jahren Kosten in Höhe von rund 989 200 Euro; die für den Hauptamtlichen liegen knapp darüber bei rund 1,2 Millionen Euro. Hans-Friedrich Hacker (CSU) sprach sich im Namen seiner Fraktion für die Hauptamtlichkeit aus. Die Einkommensdifferenz sei nicht hoch. Und wenn der Bürgermeister täglich im Rathaus präsent sei, könne das Personalkosten an anderer Stelle senken. „Erst wenn wir unsere Haushaltskonsolidierung vollzogen haben, können wir so eine Entscheidung treffen", begründete Adolf Häußinger (SPD) die ablehnende Haltung seiner Fraktion. „Wir müssen erst unsere Finanzen klären." So sahen das letztlich auch die Freien Wähler, die vor „erheblichen Mehrkosten" warnten. Mit acht zu sechs Stimmen entschied der Gemeinderat schließlich, den ehrenamtlichen Bürgermeister beizubehalten. Ob in Zukunft beim Bürgermeistergehalt die Höchstgrenze ausgereizt wird, soll erst nach den Kommunalwahlen entschieden werden.

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