Radfahren als Trainingsergänzung
Apropos: Das Radfahren gehört ebenso wie das Krafttraining zu den Sportarten, die das Training der Skaterin ergänzen. Vier- bis fünfmal pro Woche dreht Laura Files auf der Bahn der BTS oder bei Wettbewerben ihre Runden. Jeweils eineinhalb Stunden dauern die Übungseinheiten. Abwechselnd stehen dabei der Sprint und die Langstrecke im Fokus. Laura Files bevorzugt – obwohl sie bei der „Deutschen“ im Sprint so gut abschnitt – die langen Strecken. 3000 Meter ist das Maximale, was den Schülern erlaubt wird, doch mit dem Aufstieg in die Altersklasse der „Cadetten“ 2017 steigt diese Grenze für Laura auf 5000 Meter. „Und auch Halbmarathons sind dann möglich“, freut sich die Schülerin auf die Herausforderung eines 20-km-Wettbewerbs.
Wie man auf den langen Distanzen zurechtkommt, dazu kann ihr eine prominente Vereinskollegin Tipps geben: Katja Ulbrich von der Bayreuther Turnerschaft stellt ja in den Marathonrennen nationale Spitzenklasse dar. „Wir haben schon gemeinsam trainiert; das ist aber weniger geworden, weil Kati jetzt bei Ingolstadt lebt und arbeitet“, erzählt Files.
Den direkten Kampf gegen die Rivalin, wie er dann bei den Straßenrennen üblich sein wird, erlebt das BTS-Talent derzeit schon in den Massenstartrennen auf der Bahn, wenn bis zu 30 Teilnehmer gleichzeitig ins Rennen geschickt werden. Die Enge macht Laura Files nichts aus: „Das Feld zieht sich ja doch recht bald auseinander, und man kann in diesen Wettbewerben schön taktisch agieren“, nennt sie die Vorteile.
Endlich keine Geschicklichkeitswettbewerbe mehr
Dass in der Gruppe alle synchron laufen müssen, um nicht einander ins Gehege zu kommen und Massenstürze zu verursachen, sieht sie nicht als Problem: „Die Älteren können das alle sehr gut.“ Dass zudem die – auf der 200-Meter-Bahn obligatorischen – Kurven bei den Straßenrennen weniger werden, nennt sie als weiteres Plus. Und noch eines für die neue Altersklasse im kommenden Jahr: Die Geschicklichkeitswettbewerbe fallen weg. „Schön, wenn das nicht mehr sein muss“, lässt Laura erkennen, dass der Hindernisparcours, bei den Jüngeren als Ausbildungskriterium für sicheres Laufen im Programm, nicht unbedingt ihre Welt ist.
Die Zukunft liegt vor der Siebtklässlerin des Graf-Münster-Gymnasiums, die nach dem Abitur ein Studium anstrebt, wie es derzeit ihre Brüder Patrick und Tobias absolvieren. Dass auch große Klasse im Inline-Speedskating im Gegenteil zu anderen Sportarten nicht ausreichen wird, um sein Auskommen zu haben, ist ihr bewusst: „Nur eine Handvoll Leute verdient bei uns damit Geld.“
Weiterhin sind Mutter Karin und Vater Oscar als Finanziers gefordert. Zwei Sätze Rollen zu je 150 Euro werden pro Saison verschlissen, die Wettkampfreisen kosten ebenfalls Geld – und Zeit. „Aber es ist auch sehr schön, bei den Wettkämpfen dann immer die Freunde aus der Inliner-Familie zu treffen“, sind sich die Files einig.