Der heute 84-jährige ehemalige Erzbischof der polnischen Diözese Opele (Oppeln), der auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk, CSU, nach Bayreuth kommt, hat nichts an Charisma eingebüßt. Regelrecht gefeiert wird er als Pontifex, als Brückenbauer zwischen Deutschen und Polen. Von überall her kommen die Gäste, auch aus der Oberpfalz. Die Andacht in Goldkronach gilt einer historischen Frau, einer Brückenbauerin, der heiligen Hedwig. Ihr fühlt sich Koschyk, dessen Vorfahren mütterlicher- wie väterlicherseits aus Schlesien stammen, ganz besonders verbunden. Das Grab seiner Eltern in Forchheim habe er mit einer Statue der heiligen Hedwig schmücken lassen. Der Forchheimer Künstler Hans Dressel habe ihm damals geraten, einen zweiten Guss anfertigen zu lassen, damit auch er, wenn er eines Tages einen Ort gefunden habe, an dem er sich niederlassen werde, eine Erinnerung an Schlesien haben könne. Und so sei die heilige Hedwig mit ihm und seiner Familie von Bonn über Forchheim bis nach Goldkronach immer wieder umgezogen, um jetzt endlich im Schloss, an einem Torbogen, ein Zuhause zu finden.