Was die Bürger wissen wollten:
Wer bekommt den Zuschlag als Netzbetreiber und wie teuer wird das für den Einzelnen? Das hängt vom Ergebnis der Ausschreibung ab, sagte Leybold. In einem Punkt könnten die Pottensteiner beruhigt sein: Es gebe sich nicht nur einen Interessenten der dann die Preise diktiert – „wir haben jetzt schon drei Anfragen von Unternehmen“. Und Bürgermeister Frühbeißer: „Wir gehen von marktüblichen Preisen wie bei der Telekom oder Emnid aus, also 40 bis 50 Euro im Monat.“ Das werde auch als Auflage in der Ausschreibung formuliert.
Wer zahlt den Hausanschluss? Die Kommune, der Betreiber, der Hauseigentümer. Alles ist denkbar. Wobei: In der Regel findet in solch einem Fall eine Vorvermarktung statt. Je mehr Bürger sich vor einem Vertragsabschluss zwischen der Stadt und dem Betreiber bereit erklären, sich an diesen Anbieter vertraglich zu binden, desto größer sei die Chance, dass dieser sagt: „Die Hausanschlüsse sind inbegriffen.“
Wie lange wird das Ganze dauern? Nach den Richtlinien des Bundesprogramms muss der Weg vom, so Frühbeißer, „Datenfeldweg zur Datenautobahn“ innerhalb von zwei Jahren nach Vertragsabschluss am Ziel sein. Eine „sportliche Sache“, so Martin Leybold. Viele Tiefbaufirmen seien ausgebucht, „das wird schwer, bleibt aber das Ziel“. Man wolle das Netz in mehrere sogenannte Lose, also Abschnitte, aufteilen und diese einzeln vergeben. „Dann können mehrere Firmen parallel arbeiten“, so Leybold. Sei so ein Los fertig, „dann soll es auch gleich online gehen“. Er und Frühbeißer baten um Geduld: Von heute auf morgen werde all das nicht zu stemmen sein.
Die Rolle der Juragruppe: Wie mehrfach berichtet, will die Stadt Pottenstein das Leerrohrsystem des Wasserzweckverbandes für sein Glasfasernetz nutzen. „Wir wollen da nicht das große Geld machen, die Preise das Bereitstellen werden sehr moderat sein“, betonte Werkleiter Hans Hümmer. Und sprach von einem „gigantischen Schatz“, den die Stadt Pottenstein mit einem Breitbandnetz in Eigenregie haben werde. So sah das auch Bürgermeister Frühbeißer: „Das gehört uns allen, das ist ein echtes Bürgernetz.“ Und deshalb sollten da auch alle Bürger an einem Strang ziehen.