Stadt Waischenfeld will schnelles Internet für alle Breitband bis in den letzten Winkel

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Breitband für alle in Waischenfeld für alle – das ist das Ziel. Und die Stadt hat jetzt den Auftrag für die Erschließung noch unversorgter Bereiche erteilt, wie Bürgermeister Edmund Pirkelmann in der Stadtratssitzung am Dienstagabend bekanntgab.

 
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Insgesamt geht es um zwölf Bereiche auf Stadtgrund, die bereits über schnelles Internet verfügen, die bereits im ersten Abschnitt des Waischenfelder Beitbandausbaus berücksichtigt wurden. Doch einige Weiler, Gehöfte und Straßenzüge fehlen noch. Für sie hat jetzt die Telekom den Auftrag erhalten, für eine komplette Abdeckung zu sorgen.

30 Megabite/Sekunde

Doch damit nicht genug. Es ist noch Geld übrig von den Zuschüssen, die die Kommune aus dem Topf des bayerischen Förderprogramms erhalten hat. Mit diesen Mitteln soll nun der Rest des Stadtgebiets bedacht werden. Unter anderem geht es dabei um Doos, Gösseldorf, Heroldsberg und Teile von Nankendorf und Langenloh. Überall soll einer Versorgung mit 30 Megabit/Sekunde gewährleistet sein, so Pirkelmann.

Bedarf ermitteln

Ein Ingenieurbüro ermittelt den tatsächlichen Bedarf, die Ergebnisse dieser Untersuchung bildet dann die Basis für das Ausschreibungsverfahren. „Wir warten im Moment auf die Ausschreibungsunterlagen“, so Pirkelmann. Er vermutet, „dass da schon die Telekom wieder den Fuß in der Tür haben wird“. Schließlich habe sich das Unternehmen auch den ersten Abschnitt nicht nehmen lassen. Und er sehe weit und breit keinen anderen Anbieter, der infrage käme. Was Pirkelmann wichtig ist: „Wir kommen auf jeden Fall mit unserer Fördersumme von einer Million Euro gut zurecht.“

Einigung in Sicht?

Nicht zuletzt hofft Pirkelmann auf ein Miteinander von Telekom und Juragruppe. Der Wasserzweckverband würde bekanntlich seine Leerrohre für die Glasfaserkabel zur Verfügung stellen. Noch steht allerdings eine Einigung über das Wann und Wie aus. Gibt es eine solche Einigung nicht, „dann müsste die Telekom zwölf Kilometer selbst bauen“.

Weitere Themen im Stadtrat

Runter vom Gas: Man sieht sie überall – Tempomessgeräte, die dem Autofahrer anzeigen, wie schnell er gerade in eine Ortschaft hinein- oder durch sie hindurchfährt. Garniert mit einem Lachgesicht – einem Smiley –, wenn die Geschwindigkeit passt. Oder, wenn nicht, mit einem „Anti-Smiley“. Diese Geräte sollen jetzt auch in Waischenfeld aufgestellt werden. Bürgermeister Edmund Pirkelmann ließ in der Sitzung am Dienstagabend eine Vorschlagsliste herumgehen. Dort konnten die Räte ihre Wunschstandorte eintragen. Für die Kernstadt hat das Rathaus schon einmal deren vier vorgeschlagen. Dritter Bürgermeister Kurt Neuner sprach sie für eine Prioritätenliste aus. Weil „es einfach Punkte gibt, wo das wichtig wäre“. Paul Lindner (CSU) will die Messgeräte vor allem an Schulbushaltestellen sehen.

Er verwies auf Nankendorf: „Dort brausen manche Autofahrer durch, dass durch den Fahrtwind der ganze Bus wackelt“. Zu schnell sind vor allem die Einheimischen unterwegs, waren sie die Räte einig. Und Franz Schroll (CSU) sagte: „Wer wirklich rast, den interessieren diese Geräte nicht.“

Dorferneuerung: Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) hat der Kommune den Abschluss der einfachen Dorferneuerung für Siegritzberg und Gösseldorf bestätigt – und sich für die Unterstützung der Stadt wie der Bürger bedankt. In Siegritzberg wurden 445 000 Euro investiert, die Zuschüsse lagen bei 208 000 Euro. In Gösseldorf entstand ein Gemeinschaftshaus, hier musste die Stadt bei Gesamtkosten von 165 000 Euro 101 000 Euro selbst tragen.

Bürgerversammlungen: Von den zahlreichen Themen, die dort angesprochen wurden, werden einige auch den Stadtrat beschäftigen, sagte Bürgermeister Pirkelmann. Wie zum Beispiel die umstrittene Schulbushaltestelle in der Waischenfelder Hauptstraße. Sie dient zugleich als Parkraum für Autos. Eine Doppelnutzung, die so auf Dauer nicht sein dürfe. Schon allein deshalb, weil die Parkscheibenregelung nur von 8 bis 18 Uhr gelte. Sprich: Wer sein Fahrzeug hier abends abstellt, kann dort ohne weiteres bis kurz vor 8 Uhr am nächsten Morgen stehenbleiben. Also auch in der Zeit, in der längst die Schulbusse anrollen. Laut Pirkelmann wird die Stadt nun einen Rechtsanwalt einschalten, um die rechtliche Lage mit Blick auf die erwähnte Doppelnutzung zu klären. Dann kommt das Thema noch einmal auf die Tagesordnung.

Das Beleuchtungsproblem

Und dann wäre da noch das Problem mit der nachts aus Stromspargründen abgeschalteten Beleuchtung. Immer wieder wurden die unterschiedlichen Abschaltzeiten kritisiert. Pirkelmann erinnerte noch einmal daran: „Eine gleichzeitige Schaltung ist rein technisch nicht möglich.“ Was durchaus möglich sei: eine schrittweise Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Dafür gibt es Zuschüsse und zinslose Darlehen. Innerhalb von sieben Jahren könne sich die Investition amortisieren – „und mit LED könnten wir vielleicht alle Lampen wieder die ganze Nacht brennen lassen“.

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