Bräuwerck: Noch nicht am Ende

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Wie steht es um die Bräuwerck AG? Nicht so kritisch, wie mancher denkt, sagen Vorstand und Aufsichtsrat. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Das Projekt Ortskernsanierung spaltet die Gemeinde Neudrossenfeld in zwei unversöhnliche Lager. Über sieben Millionen Euro sind geflossen, um das marode, ursprünglich private Brauereiareal in der Dorfmitte wieder mit Leben zu erfüllen.

 
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Die von der AG genutzten denkmalgeschützten Gebäude hätten sowieso nicht einfach abgerissen werden dürfen. Und klar: Ein Teil des öffentlichen Geldes ist für die Immobilien verwendet worden, die jetzt die Drossenfelder Bräuwerck AG kostenlos nutzen darf, solange sie noch keine Gewinne macht.

Die von dem Geld von 825 Aktionären betriebene Brauerei mit Gastronomieangebot läuft noch nicht rund. Nach einer relativ kurzen Anlaufzeit von nicht mal drei Jahren ist das jedoch kein Wunder. Die Gastronomie ist ein knallhartes Geschäft, hohe Personalkosten und große Konkurrenz haben schon ganz andere, und unlängst selbst die Alte Feuerwache in Kulmbach in die Knie gezwungen.

Die veröffentlichten Zahlen der Bilanz der Drossenfelder Bräuwerck AG sind so schlecht noch nicht, als dass sie schon ein Sanierungsfall wäre. Wenn die Verluste kontinuierlich sinken, dafür der Bierabsatz weiter steigt, steht die schuldenfreie Aktiengesellschaft ganz gut da. Geht der Trend jedoch in die andere Richtung, könnte das durchaus zu ernsthafteren Problemen führen. Noch ist das Geld nicht aufgebraucht, das Anlagevermögen dient als Sicherheit und nicht zuletzt kommt das Bräuwerck-Bier an.

Schade ist, dass die Unkenrufe oftmals hinter vorgehaltener Hand geschehen. Wenn schon, dann sollten alle Farbe bekennen. Aber keine Frage: Die Gemeindevertreter, die das Vorhaben Bräuwerck AG ehrenamtlich steuern und begleiten, bewegen sich auf dünnem Eis, weil sie ein hohes Maß an Verantwortung auf sich genommen haben. Gegenüber den Aktionären und gegenüber der öffentlichen Hand haben sie ihr Handeln zu rechtfertigen, was nebenbei kein leichtes Unterfangen ist. Man kann nur hoffen, dass sie dieser Verantwortung gerecht werden.

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