Mysteriös - vom Feld ins All
Der Münchberger Heimatforscher und Historiker Adrian Roßner hat im „Siebenstern“ der Zeitschrift des Fichtelgebirgsvereins, Bräuche und Riten der Raunächte analysiert. Er zitiert Johann Wolfgang von Goethe, der schrieb: „Der Aberglaube gehört zum Wesen des Menschen“. In alten Sagen sei oft die Rede vom „Bilmesschneider“, ein Unhold in Hasengestalt, der die Getreideernte zerstörte. Wenn heutzutage ein Landwirt in seinen Feldern seltsame Muster finde – Roßner spielt auf die Kornkreise an – werde „die nächst höhere Ebene des Mysteriösen bemüht: das All. Für viele sei klar, dass die Kornkreise Machenschaften der Männchen vom Mars seien.
Für den Heiligen Abend war das „Neunerlei“ verbreitet: Zum Nachtessen wurden neun verschiedene Speisen serviert. Der Ofen, auf dem sie zubereitet wurden, musste mit dreierlei Holz befeuert werden. Wenn Reste übrig blieben, mussten sie um Mitternacht in die vier Himmelsrichtungen verstreut werden. Dann sollten die Windgeister die Zukunft erklären.
Auch wenn viele dieser Bräuche heute nicht nicht mehr befolgt werden: Spätestens zum Stärke antrinken am Dreikönigstag wird die Historie wieder lebendig.