Braucht Engelmannsreuth einen Dorfladen?

Von
Der Oberfränkische Hof in Engelmannsreuth ist abgerissen. Platz für einen Dorfladen? Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Braucht Engelmannsreuth einen Dorfladen, will die Bevölkerung einen? Um diese Frage ging es bei der zweiten Bürgerversammlung der Gemeinde Prebitz im Engelmannsreuther Feuerwehrhaus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der ehemalige Gasthof Oberfränkischer Hof wurde in diesem Jahr abgerissen. Möglich wäre, hier nun einen Dorfladen zu errichten, so Bürgermeister Hans Freiberger. Es komme auf den Preis an, den der Besitzer, der Pegnitzer Brauer Wilhelm Knopf, verlangt. "60 Euro für den Quadratmeter sind zu viel", so der Bürgermeister.

2008 Thema auf der Agenda

Er brauche erstmal vom Gemeinderat einen Betrag, den er ausgeben dürfe. Außerdem wolle er zeitnah unter der Bevölkerung eine Umfrage erstellen, ob Interesse und Bedarf an einem Dorfladen bestehe. Schon 2008, als er das erste Mal für das Bürgermeisteramt kandidierte, habe das Thema Dorfladen auf seiner Agenda gestanden.

Jeder müsste Teilhaber sein

Das Projekt funktioniere aber nur, wenn die Einwohner dahinter stehen. Jeder müsse Teilhaber sein, sonst komme ein Neidgedanke untereinander auf. Ein Investor sei schon auf ihn zugekommen und auch das Amt für ländliche Entwicklung habe eine Förderung signalisiert. Alleine könne die Gemeinde das Ganze aber nicht stemmen, es müssten alle dahinter stehen. Gerade für die ältere Bevölkerung, die vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr Auto fahren könne, wäre eine Einkaufsmöglichkeit am Ort gut. Auch ein Wirtshaus hält Freiberger an dieser Stelle für denkbar.

Genossenschaft denkbar

"Ich fürchte, ein Dorfladen trägt sich in Engelmannsreuth nicht", so Karl Weih. Es müssten wenn, alle Einwohner dort einkaufen. Das Ganze funktioniere seiner Ansicht nach nur in Form einer Genossenschaft. Deshalb sollte man bei einer Umfrage gleich das Interesse einer Teilhaberschaft abfragen. "Das ist ein Superstandort", lobte Jörg Teufel. Es müsste aber vorher geklärt werden, wie wirtschaftlich so ein Geschäft wäre, was möglich ist.

Jochen Bernet, der im Ort einen Getränkehandel betreibt, berichtete, dass sein Geschäft von der Bevölkerung akzeptiert werde. "Die Resonanz grundsätzlich ist aber nicht gut", gab er zu Bedenken. Die Lage an der Stelle des ehemaligen Oberfränkischen Hofes halte er aber für geeignet.

Michael Freiberger von der ehemaligen gleichnamigen Bäckerei im Ort, erinnerte an das Projekt Dorfladen in Ahorntal. Das Geschäft soll in den nächsten Tagen öffnen (wir berichteten). "Dort wurden alle Einwohner in Form einer Genossenschaft mit einbezogen", sagte er.

Autor

Bilder