Brandstiftung: Drei Kulmbacher in Haft

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Auch in einem leerstehenden Bauerngehöft in Wehrhaus bei Unterdornlach hat es gebrannt. Der Schaden, der in nur etwas mehr als einem Tag angerichtet wurde, geht in die Hunderttausende. Fotos: News5/Fricke Foto: red

Gegen die drei jungen Männer aus Kulmbach, die dringend tatverdächtig sind, die Brände vom Osterwochenende gelegt zu haben, ist jetzt Haftbefehl ergangen. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen nun auch offiziell mit. Die 18, 19 und 20 Jahre alten Männer sitzen nun in verschiedenen Haftanstalten ein. Ihnen wird zur Last gelegt am Ostersamstag und -sonntag fünf vorsätzliche Brandstiftungen begangen zu haben. Menschen wurden dabei glücklicherweise nicht verletzt. Der Schaden ist allerdings erheblich. Die Polizei schätzt ihn auf rund 300.000 Euro. Fünf Mal sollen die Verdächtigen Feuer gelegt haben. Erst am Dienstag wurde bekannt, dass in der Nähe des ersten Brandortes bei Leiten, Gemeinde Ködnitz, auch  ein Werkzeuganhänger angezündet worden war.

 
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Hinter den Kulissen hatte die Polizei nach den  Bränden alles aufgeboten, um die Täter möglichst schnell dingfest zu machen. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen wurden in die Wege geleitet. Dabei setzte die Polizei Kräfte der örtlichen wie auch der umliegenden Dienststellen ein. Am späten Montagabend dann der Erfolg. Zivilbeamte der Polizeiinspektion Kulmbach und des Operativen Ergänzungsdienstes der Polizei Bayreuth stoppten in Heinersreuth im Landkreis Bayreuth ein verdächtiges Auto, in dem  die drei Heranwachsenden saßen.

Tat mit Handys gefilmt

Zeugen hatten von einem der Brandorte ein Fahrzeug wegfahren sehen und es beschreiben können. Die Polizei hatte den richtigen Riecher, als sie den Wagen, auf den die Beschreibung passt, in Heinersreuth anhielten. Beweismittel im Auto zeigten, dass die Fahnder auf der richtigen Spur waren. Dem Vernehmen nach hatten die jungen Leute weitere Brandbeschleuniger bei sich. Angeblich sollen sie ihre Taten sogar mit Handys gefilmt haben. Umgehend nahmen die Ermittler die drei Männer aus Kulmbach fest.

 

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In einer  Erklärung teilen das Polizeipräsidium Oberfranken und die Bayreuther Staatsanwaltschaft mit, dass sich im  Laufe der weiteren Ermittlungen der Tatverdacht gegen das Trio rasch erhärtete. Alle drei wurden dem Haftrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft  erging  am späten Dienstagnachmittag Haftbefehl gegen die drei Beschuldigten. Um Kontakt untereinander zu verhindern, wurde das Trio, wie in solchen Fällen üblich, in unterschiedliche Haftanstalten gebracht.

Fünf Taten werden den drei jungen Kulmbachern zur Last gelegt:

  • Am Samstagnachmittag stand ein Holzvollernter im Wald bei Leithen in hellen Flammen. Der rund eine Viertelmillion Euro teure Harvester brannte völlig aus.
  • Unbemerkt brannte ganz in der Nähe auch noch ein Werkzeuganhänger. Der Schaden: 10.000 Euro.
  • Ebenfalls am Samstag setzten die Täter eine Waldhütte im Bereich der B 85 bei Kulmbach in Brand. Der Gesamtschaden hierbei: 15.000 Euro.
  • Als nächstes brannte in den frühen Morgenstunden des Sonntags ein Warnleitanhänger im Bereich der Anschlussstelle Thurnau-Ost der A 70. Der Schaden: 8000 Euro.
  • Am Sonntag zündeten die drei Männer einen Holzschuppen eines Anwesens an der Straße Wehrhaus in Kulmbach an. Ein Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes, unbewohntes Haus konnte die Feuerwehr durch ihr rasches Eingreifen verhindern. Trotzdem lag der Schaden bei circa 15.000 Euro.

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