Boa Constrictor ausgebüxt

Von Andrea Pauly
Eine 1,70 Meter lange Boa Constrictor hat sich in Auerbach ein Beispiel an Nemo genommen und ist aus dem offenen Fenster ausgebüxt. Foto: Archiv/dpa Foto: red

Das Terrarium war ihr zu klein, das geöffnete Fenster groß genug: Eine Boa Constrictor, eine 1,70 lange Würgeschlange, ist in Auerbach abgehauen. Die Feuerwehr sucht nach ihr - bisher ohne Erfolg.

 
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Als die Meldung bei der Auerbecher Polizei eintraf, war die Schlange schon 24 Stunden verschwunden: Warum die Eigentümer den Ausbruch erst einen Tag später meldeten, sei nicht bekannt, sagte ein Sprecher der Polizei dem Kurier am Samstag. 

Raus aus dem Terrarium, rein in die große Freiheit

In einem Haus in der Bergstraße hatte sich die Boa Constrictor aus ihrem Terrarium befreit und war durch das gekippte Fenster nach draußen gelangt.

Alle direkten Anwohner seien über die ausgebüxte Schlange informiert. "Die Feuerwehr hat den Bereich abgesucht, aber bisher noch nichts gefunden", sagte der Polizeisprecher.

"Wir wissen sicher, dass keine Gefahr ausgeht"

"Wir wissen sicher, dass von dem Tier keine Gefahr ausgeht", sagte er. "Sie ist nicht giftig. Sie kann aber beißen und hat scharfe Zähne." Dies könne geschehen, wenn sich die Schlange bedroht fühle. 

Zwei Verhaltensregeln für Anwohner

Die Polizei hat für die den Auerbechern deshalb zwei wichtige Verhaltensregeln parat: 

1. Eltern sollten Kinder und kleine Haustiere nicht allein in den Garten lassen.

2. Wer auf die Schlange trifft, sollte diese auf keinen Fall anfassen, bedrängen oder gar versuchen, sie zu fangen. "Das Tier in Ruhe lassen, es auf keinen Fall einkesseln, sich die Stelle genau merken und dann die Polizei anrufen, ruhig auch über die 112", nennt der Sprecher die richtigen Schritte. 

In der Wärme versteckt sie sich 

Vorsicht ist vor allem geboten, wenn es kühler wird. Bei warmen Temperaturen hingegen sei damit zu rechnen, dass sich die Würgeschlange irgendwo an einem dunklen Ort verkrieche, teilte die Polizei mit. 

Nach Angaben der Polizei ist die Feuerwehr noch immer mit der Suche befasst. Er zweifle an der Zweckmäßigkeit, nachts zu versuchen, das Tier zu finden, sagte der Polizeisprecher. "Die Schlange kann sich überall verkriechen. Die hat ja keine Ausmaße wie ein Baumstamm."

Das erste Mal für die Auerbacher Polizei

Was geschieht, wenn die Suche nicht erfolgreich sein sollte, weiß er jedoch auch nicht. "Für uns als Polizei in Auerbach ist das die erste abgängige Boa Constrictor, auch wenn man immer mal wieder davon hört, dass Tiere aus Terrarien abhauen." 

Der Winter als Problemlösung

Spätestens im Winter erledige sich das Problem wohl von selbst: "Diese Schlange kommt langfristig mit unseren klimatischen Verhältnissen nicht klar." Zudem sei sie nun einmal "kein menschenfressendes Monstrum." Gefahr bestehe wirklich nur für kleinere Tiere.

Während in Auerbach eine ungiftige Schlange die Freiheit genießt, gibt es in und um Bayreuth Giftschlangen - und das ganz gewollt. Hier geht's zum Video.