Blutroter Teppich für Montrak-Premiere

Von Moritz Kircher und Johannes Kothe

Fünf Jahre Drehzeit, das ist einen roten Teppich wert. Einen blutroten für den Vampir-Action-Streifen „Montrak“.  Regisseur Stefan Schwenk (35) präsentiert neben seinem Werk auch die Stars und Darsteller. Den Film widmete er seinem verstorbenen Bruder Robert.

 
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In den vergangenen Jahren gab es einige Filmdrehs in der Region. Dieser Film kommt aber auch aus Oberfranken. Und für Montrak konnte der Bayreuther Regisseur Stefan Schwenk, der den Film seinem 2011 verstorbenen Bruder Robert widmete, bekannte Schauspieler gewinnen. Die meisten waren bei der Premiere seines neuen Films am Samstag im Cineplex dabei. So auch Hauptdarsteller wie Dustin Semmelrogge oder Nadine Petry. Adam Jaskolka, alter Weggefährte und Schauspieler in früheren Filmen von Schwenk, spielt den Obervampir.

Und sie alle hörten Schwenks rührende Begrüßungsrede im Kinosaal. Der Regisseur schilderte, wie er am Bett seinen schwer kranken Bruder fragte, ob er das Montrak-Projekt angehen solle. „Er konnte nicht mehr sprechen“, sagte Schwenk. „Aber er hat den Daumen gehoben.“ Schwenk und sein Team gaben fünf Jahre lang alles für den Film. „Der ist für dich, Rob“, sagte Schwenk im Kinosaal, hob zwei Finger und den Blick nach oben. Feuchte Augen bei den Gästen – und Film ab.

Nadine Petry war zu sehen als Nicki. Eine Vampirin, die dem einen der Hauptdarsteller zu Seite steht. „Es gab viele schöne Momente“, sagte sie am Rande der Premiere über die Dreharbeiten. „Die Crew hat sich um alles gekümmert. Es war nicht viel anders als bei großen Produktionen.“

Das erste Obergeschoss im Cineplex war bei der Premiere am Samstagnachmittag voll. Fast alle, die mitgewirkt haben, wollten den Film sehen. „Ich sehe im wirklichen Leben auch meistens so aus wie im Film“, sagte Daniel Hacker, der einen Vampir spielt. Stimmt: lange, richtig lange Haare, irgendwie dunkler Blick, sehr vampirig.

Eine Herausforderung war die Filmmusik. Sie sollte sowohl zu den mittelalterlichen Szenen passen als auch modern wirken, sagte die Bayreuther Musikerin Myra. Außerdem sei sie nicht nur als Komponistin, sondern auch als Tonfrau für den guten Ton am Set zuständig gewesen. Dass der Ton bei der Premiere etwas zu wünschen übrig gelassen haben soll, wie der Regisseur direkt nach dem Film im Saal entschuldigte, haben die meisten Zuschauer nicht bemerkt. Oder es hat sie nicht gejuckt. Denn sie feierten Schwenk und Produzentin Heike Fauser mehrfach mit tosendem Applaus.

Schwenks Eltern haben Blut gekocht

Ralph Stieber, der eine Hauptfigur spielt, gefällt die Geschichte von Montrak. „Sie ist gut durchdacht, in sich geschlossen, logisch und man merkt, dass sich jeder viel Mühe gegeben hat. Es gibt viele Regisseure, die tolle Ideen haben. Aber Stefan hat es durchgezogen.“ Sein Filmkumpel Nikolai Will hantierte im Film ständig mit einer Zigarette, die mal falsch herum im Mund hatte und meistens nicht anzündete. Wohl ein Gag für Insider. Im Gespräch mit dem Kurier gestand er, dass er Nichtraucher ist.

Auch Schwenks Eltern waren bei der Premiere im Cineplex dabei. Große Vampirfans seien sie nicht. „Aber wir sind sehr stolz auf Stefan“, sagten beide. Und sie haben handfest mitgeholfen, das Catering für den Dreh übernommen oder Kunstblut gekocht. Und das wird im Film literweise vergossen.

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