Blumentröge sollen Autofahrer bremsen

Von Klaus Trenz
Die Anwohner das Baugebiets Gassacker beim Ortsterm in Leupoldstein: Sie wollen den Durchgangsverkehr aus ihrem Wohngebiet raus haben. Viele nehmen die Dorfstraße als Abkürzung. ⋌Foto: Klaus Trenz Foto: red

Die Anwohner des Baugebiets „Gassacker“ in Leupoldstein wollen den Durchgangsverkehr durch das Wohngebiet nicht mehr dulden. Sie fühlen sich vor allem durch zu schnelle Autofahrer (es gilt dort Tempo 30) massiv gestört. Der fast komplette Stadtrat von Betzenstein war vor Ort und diskutierte mit rund 20 Anwohnern. Es sollen Taten folgen.

 
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„Die alte Leupoldsteiner Straße“ , wie Bürgermeister Claus Meyer sie nennt, wird gerne als Abkürzung aus Richtung Betzenstein zur Bundesstraße 2 und umgekehrt genommen, obwohl die Kreuzung am Ortsanfang, die man eigentlich nehmen soll, nicht weit ist. Meyer vermutet, dass es vor allem Ortskundige sind, die „aus Gewohnheit“ die alte Dorfstraße benutzen.

Spielstraße im Stadtrat abgelehnt

Dass dort Tempo 30 eingerichtet worden ist und Fahrzeuge über 2,8 Tonnen dort nicht durch dürfen, hat offenbar nichts gebracht. Mehrere Anträge im Laufe der Jahre an den Stadtrat auch nichts. Mit dem Vorschlag, die Straße nur für Anlieger nutzen zu lassen kam man nicht durch, weil der Stadtrat befürchtete, dass die weiteren Anwohner von Leupoldstein das nicht gut finden, wenn sei ausgesperrt werden. Der letzte Antrag, die Straße zur Spielstraße umzuwidmen, stieß ebenfalls auf Ablehnung beim Stadtrat. Aber nicht ohne Gegenvorschläge.

Landwirtschaftlicher Verkehr

„Es gibt zwei Alternativen“, erklärte Meyer beim Ortstermin: „Entweder Rampen (Temposchwellen) auf der Fahrbahn oder Fahrbahnverengungen mit Blumentrögen.“ In Sachen der Temposchwellen vermutete er allerdings, dass das laut werden könnte, wenn die Fahrzeuge über die mehrere Zentimeter hohen Schwellen fahren. Vor allem wenn landwirtschaftlicher Verkehr drüber rollt. Sollten Pflanzentröge aufgestellt werden, um den Durchgangsverkehr zum Zickzack-Kurs durch das Wohngebiet zu bewegen, müssten die Anwohner mit deren Standorten ohne wenn und aber einverstanden sein. Sie sollen die Standorte der Tröge bestimmen. Die Frage ist für Meyer dennoch: „Bringt das was oder nicht?“ Die knappe Mehrheit der Anwohner stimmte dann für das Aufstellen von Blumentrögen.

Betonklötze werden aufgestellt

„Ausprobieren“ kam als Vorschlag von den Matthias Hümmer und Lothar Kornburger. Und zwar zunächst ohne große Kosten. Man stellt vorübergehend Betonklötze (1,60 Meter lang und jeweils 80 Zentimeter hoch und breit) auf und will beobachten, ob das Autofahrern die Durchfahrt in der dann verkehrsberuhigten Zone verleidet. „Die einzige Lösung ist, zu erreichen, dass die Leute hier nicht mehr durch fahren wollen“, so Kornburger. Sollten die Hindernisse Wirkung zeigen, werden sie durch Blumenkästen ersetzt.